Dürnstein - ehem. Augustiner Chorherren-Stift, Stiftskirche
(1721 bis 1724)


Santino de Bussi (*1663, †1737)
Jakob Prandtauer (*1660, †1726)
Josef Munggenast (*1680, †1741)
Antonio Maria Niccolò Beduzzi (*1675, †1735)
Matthias Steinl (*~1644, †1727)

Die ehemalige Stiftskirche Mariä Himmelfahrt entspricht dem Typus einer barocken Wandpfeilerkirche mit einer einheitlichen hochbarocken Ausstattung aus den Jahren 1721-1724. Dabei wurde der bestehende mittelalterliche Kern teilweise wiederverwendet. Alte Mauerteile befinden sich im Chor, in der südlichen Langhausmauer und im Turm.
Bereits im 17. Jahrhundert erfolgte eine erste Innenrenovierung, das heutige Erscheinungsbild verdankt die Kirche aber Propst Hieronymus Übelbacher und seinem einheitlichen Barockisierungskonzept. Der amtierende Baumeister war Josef Munggenast, der in Entwurf und möglicherweise auch Ausführung von Matthias Steinl und Jakob Prandtauer unterstützt wurde. Der Turm wurde nach Plänen Matthias Steinls 1733 vollständig neu gestaltet. Ebenfalls aus der Feder dieses Meisters stammen die Entwürfe für das aufwendig gestaltete Südportal der Kirche, welches 1725 errichtet wurde. Der figurale Schmuck des Portales stammt wahrscheinlich von Johann Schmidt.
Im Inneren der Kirche fasziniert der reiche Stuck von Santino Bussi (1723). Die Stukkaturen in der Sakristei dagegen stammen von Domenico Piazoll. Die Altarblätter stammen zum Teil von Martin Johann Schmidt aus dem Jahr 1767. Josef Munggenast errichtete, teilweise nach Entwurf von Antonio Beduzzi den Sarkophagaltar mit Tabernakelaufsatz sowie den Altar in der gotischen Krypta. Die Entwürfe für beide Altäre stammen aus dem Jahr 1725, die Umgestaltung der Krypta erfolgte 1717-1719. Auch der Kreuzgang des Klosters wurde in die umfassende Barockisierung der gesamten Anlage miteinbezogen. Nach Plänen von Josef Munggenast wurde der Trakt 1722-1735 umgestaltet.