Das Schloss Schallaburg
(~1795 bis ~1800)


Johann Josef Schindler (*1777, †1836)

NÖ Landesbibliothek, Topogr. Sammlung

In dieser Tuschfederzeichnung hat sich der Maler an der von Anzendorf nach Schloss Schallaburg führenden Straße im Vordergrund in einem Gespräch mit zwei Bäuerinnen dargestellt. Der Standort erinnert an den auch von Matthäus Merian d. Ä. in seinem Stich von 1649 gewählten Standpunkt. Der bauliche Zustand des Schlosses ist auf beiden Ansichten derselbe. Hinter den niederen Mauern der Bastei erhebt sich das eigentliche Schlossgebäude mit dem zwischen Nordost- und Nordwestturm im ersten Stock liegenden großen Rittersaal. Links grenzt die Apsis der Schlosskapellle an die dahinter aufragende, noch gedeckte Wohnburg. Davor ist die gewaltige Schildmauer zu erkennen. Beherrscht wird der ganze Komplex von dem hohen Renaissanceturm, dahinter liegt gegen den Wald zu die Anlage der Schießstätte.
Die unbezeichnete Ansicht wird dem 1777 in St. Pölten geborenen Landschaftsmaler und Zeichner Johann Josef Schindler zugeschrieben, der seit 1790 ein Schüler Johann Christian Brands an der Wiener Akademie war und einer der vieseitigsten Maler der Biedermeierzeit wurde.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 300f.)