Neuhofen an der Ybbs


Gemeinde Neuhofen an der Ybbs

Ortsgeschichte

Die Gegend um den Ort Neuhofen gilt als die „Wiege Österreichs". In der berühmten Urkunde von 1. November 996 mit der erstmaligen Nennung des Namens Ostarrîchi schenkte Kaiser Otto III. dem Bischof von Freising einen Hof und 30 Königshufen in dem Ort, der Niuuanhova genannt wird.

Mit dieser Schenkung begann die intensive Kolonisationstätigkeit des Bistums Passau in der Gegend. Neuhofen wurde der Kern der späteren bischöflichen Herrschaft Ulmerfeld und entwickelte sich nach Herauslösung aus der Mutterpfarre Amstetten im 12. Jahrhundert auch zum kirchlichen Mittelpunkt. 1283 wird ein Pfarrer Otto von Neuhofen erwähnt, 1310 wird Neuhofen „Pfarre" genannt. Das Pfarrgebiet umfasste die heutigen Pfarren Euratsfeld, St. Leonhard am Wald und Ulmerfeld sowie die Kirche St. Veit in Toberstetten, die früher ein beliebter Wallfahrtsort war. Eng verbunden mit der Pfarre ist die Entwicklung zum Markt seit dem 12. Jahrhundert. Das Marktrecht wurde 1537 bestätigt. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt besaß seit dem 14. Jahrhundert im Markt bedeutende grundherrschaftliche Rechte. 1795 waren 18 von insgesamt 27 Häuser Untertanen der Pfarre, dazu kamen Häuser außerhalb Neuhofens und in Ulmerfeld. Im 17. Jahrhundert wurde eine Schule eingerichtet, die erstmals 1676 erwähnt wird. Wenige Jahre später erlebte der Ort 1683 einen Überfall osmanischer Streifscharen, bei dem 15 Personen getötet und viele verschleppt wurden.

Neuhofen gehörte bis 1803 zum Bistum Freising. Ortsobrigkeit, Landgericht und zum Teil die Grundherrschaftsrechte wurde vom Freisinger Amt in Ulmerfeld ausgeübt. Noch heute ziert der Freisinger Mohrenkopf das Marktwappen. Die 1980 errichtete Ostarrichi-Gedenkstätte wurde anlässlich des Millenniums 1996 zum Ostarrichi-Kulturhof umgebaut und präsentiert in einer permanenten Ausstellung eine Dokumentation zur Ostarrîchi-Urkunde.