Agnes Blannbekin


*~1250 bis †10.5.1305

Biographie

Agnes Blannbekin war ein Bauernmädchen, vermutlich aus Plambach, die seit ihrem siebenten Lebensjahr Erfahrungen der Gnade hatte. Sie entsagte dem Fleischgenuss, wurde in Wien Begine und später Franziskaner-Tertiarerin. Die ihr zuteil gewordenen Offenbarungen und Visionen zeichnete ihr Seelsorger, ein Wiener Minorit, in lateinischer Sprache auf ( "Vita et Revelationes"). Agnes erlebte die Entrückungen, in denen ihr religiöse Erkenntnisse vermittelt wurden, vor allem während der Messe und während des stillen Gebets. Diese mystischen Zustände sind in erster Linie durch ein Empfinden von Süßigkeit gekennzeichnet. So kostet Agnes die Eucharistie, ihre eigentliche Speise, aber auch das Küssen des Altars ist Empfang unaussprechlicher Süßigkeit, wie das Empfinden der Vorhaut Christi in ihrem Munde. Hier nimmt die Religiosiät der Visionärin bedenkliche Formen an, und das Scandalum der Publikation der "Revelationes" wird verständlich. Sie wurden 1731 vom Benediktiner Bernhard Pez veröffentlicht, aber auf Betreiben der Jesuiten sofort eingezogen. Es sind nur zwei Exemplare dieses Drucks erhalten, davon eine nicht ganz vollständige vom Anfang des 14. Jahrhunderts in Zwettl (Stift Zwettl, Cod. 384, fol. 29r bis 76v).