Tina Blau-Lang


*15.11.1845 bis †31.10.1916

Biographie

Der gebürtigen Wienerin Tina Blau-Lang gelang es, trotz aller Schwierigkeiten, denen eine Künstlerin im ausgehenden 19. Jahrhundert gegenüberstand - u.a. war einer Frau der Besuch der Wiener Akademie nicht gestattet, sich in der europäischen Kunstszene durchzusetzen und in Wien eine Kunstschule für Frauen zu gründen. 
Das ihr der Zugang zur Akademie verwehrt war, finanzierte ihr ihr Vater finanzierte Privatunterricht. Im Alter von 15 Jahren erhielt sie Unterricht bei dem Landschaftsmaler August Schäffer, später besuchte sie von 1869 bis 1877 in München als Schülerin von Wilhelm Lindenschmidt d.J. die Kunstschule für Mädchen. Hier lernte sie, vermittelt über Künstler wie Eduard Schleich d.Ä. und Adolf Lier, die Naturauffassung der Schule von Barbizon kennen. Wieder in Wien kam sie mit Emil Schindler in Kontakt, mit sich ein reger künstlerischer Austausch und 1875 eine Ateliergemeinschaft entwickelte. Doch schon ein Jahr später kam es zum Bruch.
Studienreisen nach Ungarn, Italien und Holland wirkten in den 70er-Jahren belebend auf ihre Farbpalette. Sie besuchte Barbizon und Fontainebleau, 1883 heiratete sie den Tier- und Schlachtenmaler Heinrich Lang und zog mit ihm in dessen Heimatstadt München. Ihre Erfolge ermöglichten Blau-Lang, an den Weltausstellungen 1889 (Paris) und Chicago (1892) teilzunehmen, außerdem gab sie an der Münchner Damenakademie Unterricht. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie nach Wien zurück, wo sie 1897 Mitbegründerin der "Kunstschule für Frauen und Mädchen" wurde und hier von 1898 bis 1915 in der Klasse für Landschaftsmalerei und Stillleben unterrichtete. Tina Blau-Lang starb 1916 in Wien.