Herzog Heinrich II. (Jasomirgott)


*~1107 bis †13.1.1177

Biographie

Heinrich war der älteste Sohn des Markgrafen Leopold III. und der Markgräfin Agnes und lernte sein "Handwerk" am Rhein als Pfalzgraf, während sein etwas jüngerer Bruder Leopold (IV.) Nachfolger des Vaters wurde. Im Zuge der Auseinandersetzungen der Staufer mit den Welfen war Leopold 1139 auch Herzog von Bayern geworden, aber zwei Jahre später gestorben. Als Heinrich die Mark sowie das Herzogtum im Osten übernehmen musste, handelte er sich zunächst eine Vielzahl von Konflikten ein. Eine zeitgenössische Quelle nennt ihn "stark, kühn, aber ungeduldig". Er heiratete zwar die Witwe des Welfen Heinrich "des Stolzen", Gertrud, um seine Herrschaft im Herzogtum Bayern zu festigen, doch sie starb nach wenigen Jahren. Die Bayernherrschaft brachte Fehden und Kriege, ein Konflikt mit den Ungarn verlief unglücklich und beim zweiten Kreuzzug (1147-1149) entging Heinrich nur knapp der Katastrophe. Immerhin brachte er von diesem Unternehmen das Versprechen einer Heirat mit der Nichte des Kaisers Manuel von Byzanz, Theodora, mit, die 1148 vollzogen wurde.

Sein Neffe, Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, musste, um politisch freie Hand zu gewinnen, zu einem Ausgleich mit den Welfen kommen, die nach wie vor - jetzt in der Person Heinrichs des Löwen - Anspruch auf die Herzogtümer Sachsen und Bayern erhoben. Im September 1156 legte der Babenberger nach zähen Verhandlungen auf dem Reichstag zu Regensburg das bayerische Herzogsamt zurück und erhielt dafür eine Rangerhöhung seines Landes. Die Mark Österreich wurde aus dem Herzogtum Bayern ausgegliedert, zu einem Herzogtum erhoben und Heinrich und seiner Gemahlin Theodora in einer feierlichen Zeremonie verliehen. Das dabei ausgehandelte "Privilegium minus" legte einen weiteren Grundstein zum Ausbau der Landesherrschaft.

Nun sollten Heinrich noch zwei Jahrzehnte ruhiger Regierung vergönnt sein; man weiß wenig darüber, was in der Regel ein gutes Zeichen ist. Heinrich verlegte seine Residenz von Klosterneuburg in die neu errichtete Burg Am Hof in Wien und gründete dort 1158 das Schottenkloster, in das er iroschottische Mönche aus dem Jakobskloster in Regensburg berief. Im langen Streit zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und dem Papst unterstützte er den Papst, konnte sich aber weitgehend aus den Auseinandersetzungen heraushalten. Gegen Ende seiner Regierungszeit häuften sich die Konflikte mit Böhmen um den Nordwald. Auf einem Feldzug stürzte Heinrich bei Znaim vom Pferd und starb an den Folgen eines Schenkelbruches. Er wurde im Schottenkloster in Wien begraben.

Sein Beiname soll von seinem Lieblingsspruch "Ja so mir Gott helfe" kommen, der aber nicht nachzuweisen ist. Möglicherweise geht er auf eine arabische Bezeichung zurück, die er 1147 vom Kreuzzug mitbrachte. Die Redewendung ist für das 14. Jahrhundert belegt und hieß ursprünglich "Jochsamergott".