Herbert Prohaska


*8.8.1955

Biographie

Der erfolgreiche und populäre Fussballer "Schneckerl" Prohaska gehört zu den vielen prominenten Wahl-Niederösterreichern, denn der gebürtige Wiener lebt mit seiner Frau Elisabeth in Klosterneuburg. Aufgewachsen ist er in Wien-Simmering, sein Vater war Hilfsarbeiter, seine Mutter Bedienerin. Er kickte von Kindheit an und begann mit zehn Jahren beim Simmeringer Verein "Vorwärts XI". Er wollte zwar Fussballer werden, lernte aber auf Drängen der Eltern etwas "Ordentliches" und schloss die Automechanikerlehre ab.

Groß wurde er bei Austria, wo er von 1973 bis 1980 spielte. Danach hatte er Auslandsverträge bei Inter Mailand und AS Roma (italienischer Meister 1982/1983), kehrte aber 1983 wieder zur Austria zurück. Bis 1989 spielte er im Nationalteam, von 1990 bis 1992 trainierte er die Austria (1992 Meister und Cupsieger). Nach dem Tod Ernst Happels übernahm er von 1993 bis April 1999 das Amt des Teamchefs der Nationalmannschaft. Von Juni 1999 bis Mai 2000 war er wieder Trainer der Austria, mit der er auch nach seinem vom Austria-Präsidenten Frank Stronach erzwungenen Abgang eng verbunden blieb.

Die größten Erfolge waren zwei WM-Teilnahmen (1978 und 1982), sieben Meistertitel und vier Cupsiege mit Austria Wien, der Cupsieg mit Inter Mailand und der Meistertitel mit AS Roma. Im Europacup erreichte er mit Austria den Einzug ins Finale sowie mit Austria und Inter Mailand das Semifinale. 83 Mal spielte er im Nationalteam.  Unvergessen blieb sein Tor von Izmir am 13. November 1977, das Österreich zur WM 1978 nach Argentinien brachte. Prohaska gehörte zur legendären Cordoba-Mannschaft, deren 3:2-Sieg über Deutschland (21. Juni 1978) Fussballgeschichte schrieb. 1982 nahm er zum zweiten Mal an der WM teil, 1989 trug er in seinem 83. Länderspiel in Reykjavik zum letzten Mal das Dress des Nationalteams.

Herbert Prohaska wurde zu einer der großen Identifikationsfiguren des heimischen Fussballs und ist als Kommentator des ORF noch immer in der Öffentlichkeit präsent. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Österreichischen Fußball-Bunds (ÖFB) wurde er im August 2004 zum "österreichischen Jahrhundert-Fußballer" gewählt.