Alpe auf dem Jenner bei Berchtesgaden
(1840)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Nach einem längeren Aufenthalt in München kam Friedrich Gauermann im Juli 1840 mit Josef Höger nach Berchtesgaden. Wieder einmal hatte er es - wie seinen Briefen an Fink zu entnehmen ist - mit dem Wetter schlecht getroffen. Soweit es ging, nützte er jede Möglichkeit zu Naturstudien: "Heute kam ich von einer Alpe zurück, welche Parthie sehr anstrengend war, so hoch ungefähr wie der Wagxriegl. Ein wunderschöner Punkt, der Berg heißt Jänner und die Alpe heißt Voglhütten ... Eine göttliche Außicht, weit über den Untersberg und weiter Lands hinaus. Aber gleich wurde das Wetter wieder schlecht, und den Watzmann sieht man in seiner schönsten Schönheit hier."
Diesen Bericht illustrieren einige Studien aus dem Skizzenbuch von 1840. Besonders reizvoll ist eine Ansicht der Alpenhütte auf dem Jenner. Um die dramatische Lichtstimmung festzuhalten, kolorierte Gauermann das Blatt mit Aquarellfarben. Während die Hütte und die Wiese davor noch im Sonnenlicht erstrahlen, hat sich der Himmel bereits verdunkelt. Vor den Bergen im Hintergrund fällt bereits der Regen.
Noch im selben Jahr entstand daraus ein Gemälde, das sich von 1954 bis 1967 in der Sammlung des NÖ Landesmuseums befand.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 186)