Blick gegen Stein und das Kapuzinerkloster Und (Krems-Stein)
(~1784)


Franz Stöber (*1761, †1834)

Landessammlungen Niederösterreich

Das 1784 entstandene Gemälde des damals erst 23-jährigen Künstlers stand noch ganz unter dem Eindruck seines Lehres Christian Brands an der Wiener Akademie. Beziehungen lassen sich auch zu anderen Wiener Malern, wie zum Beispiel Martin von Molitor, feststellen.
Die Künstler schufen zu dieser Zeit vor allem Zeichnungen und Aquarelle, die als Vorlagen für die immer beliebter werdenden druckgrafischen Landschaftsserien benützt wurden. Selten entstanden Gemälde, malerische Landschaftsporträts mit topografisch identifizierbaren Veduten. Die Ausführung von Gemälden nach Skizzen im Atelier ging zumeist, durch Verzicht oder Hinzufügung von motivischen Details, mit einem Verlust an Genauigkeit und topografischer Wahrheit einher.
Die Verbindungsstraße zwischen Krems und Stein, die teilweise von Alleebäumen beschattet wurde, war für die Bewohner beider Städte eine beliebte Promenade. In Stöbers Bild sind dvon links nach rechts zu sehen: die Ecke der Schießstatt-Mauer, der "Komulativplatz", eine langgestreckte Gartenmauer und dahinter die Türme von Mautern und Stein. Rechts sieht man das Kapuzinerkloster mit dem Fresko "Stigmatisation des hl. Franz von Assisi" des Kremser Schmidt an der Fassade. Das Kloster wurde 1796 aufgehoben und diente seit 1806 später als Militärspital.
(Quelle: W. Krug, Wachau, Bilder aus dem Land der Romantik, 2003, S. 87)