Die Pfarrkirche und der Karner von Tulln
(1820 bis 1826)


Adolf Friedrich Kunike (*1777, †1838)
Jakob Alt (*1789, †1872)

Landessammlungen Niederösterreich

Die Ansicht Jakob Alts zeigt den Blick von Osten aus, etwa auf der Höhe des 1867 abgebrochenen Wiener Tores aus, auf das malerische Ensemble der Pfarrkirche von Tulln und der daneben liegenden Dreikönigskapelle, der sich gerade eine Prozession nähert. Rechts hinten liegt der Pfarrhof, ein Ende des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts erweiterter und veränderter Bau. Nördlich der Kirche verläuft rechts die Wienerstraße. Die dem hl. Stephan geweihte Pfarrkirche ist eine zwischen 1486 und 1513 gotisierte und eingewölbte dreischiffige romanische Pfeilerbasilika; der hochgotische Chor stammt aus der ersten Häfte des 14. Jahrhunderts; die beiden Westtürme aus dem 12. Jahrhundert erhielten 1752 ihren barocken Helme. Südöstlich der Pfarrkirche steht die so gennannte Dreikönigskapelle, der ehemalige, etwa im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts entstandene Karner, der zu den bedeutendsten spätromanischen Denkmälern Österreichs gehört.
Die Lithografie stammt aus dem Ansichtenwerk "Zwey hundert vier und sechzig Donau-Ansichten nach dem Laufe des Donaustromes von seinem Ursprung bis zu seinem Ausflusse in das Schwarze Meer ...", das Adolf Friedrich Kunike in drei Auflagen 1820, 1824, 1826 herausgab. Die Vorlagen für die Lithografien fertigte zum größten Teil Jakob Alt an.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 311)