Die Pfarrkirche von Eggenburg
(1847)


Ritter Josef Erwin von Lippert (*1826, †1902)

NÖ Landesbibliothek, Topograph. Sammlung

Die Lithografie gibt einen Blick von Osten in die Pfarrgasse und die Pfarrkirche St. Stephan, die 1430 als Kirchenfestung in die Stadtmauer einbezogen wurde. Die beiden Osttürme mit Biforienfenster stammen noch vom romanischen Bau, der Chor mit den Maßwerkfenstern und tiefen Strebepfeilern wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Die große dreischiffige Halle wurde zwischen 1491 und 1515 mit feinen Netzrippen eingewölbt. Hinter der Kirche wurden die Fundamente des ehemaligen romanischen Karners aus dem 12. Jahrhundert freigelegt.
Die niederen Häuser der Pfarrgasse überragt rechts der mächtige, zweigeschoßige Renaissancebau des Pfarrhofs. Das 1537 von den Freiherren Rauber zu Plankenstein errichtete Haus dient seit 1792 als Pfarramt. Zuvor war es im 18. Jahrhundert im Besitz der Stadt und wurde als Militärspital und Bettlerasyl genutzt.
Der Zeichner und Lithograf dieser Ansicht war der Architekt Josef Erwin Ritter von Lippert, der zahlreiche mittelalterliche Baudenkmäler aufnahm und die Restaurierung gotischer Kirchen leitete.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 339f.)