Die Ruine Rauheneck
(~1825)


Thomas Ender (*1793, †1875)

NÖ Landesbibliothek, Topogr. Sammlung

Die vermutlich im 12. Jahrhundert von dem mächtigen Ministerialengeschlecht der Tursen erbaute Feste Rauheneck kam 1384 in den Besitz der Herren von Wallsee, die sie erweiterten. Im 15. Jahrhundert mehrfach erstürmt, wurde die Burg 1477 von den Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus zerstört und verödete in der Folgezeit. Das mit den Herrschaften Rohr und Rauhenstein vereinigte Gut wurde von kaiserlichen Pflegern verwaltet und 1583 an Georg Saurer von Sauerburg verkauft. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kam die Herrschaft 1705 an Franz Anton von Quarient und Raal und über dessen Erben an die Freiherren von Doblhoff, seit 1741 Besitzer der Herrschaft Weikersdorf. 1871 erwarb Erzherzog Friedrich 1871 das Gut mit Wald und Wiesen zur Arrondierung des Besitzes der Weilburg.
Die weitläufige Ruine mit dem 20 Meter hohen Bergfried wurde ein Wahrzeichen Badens. Wegen ihrer romantischen Lage und des prachtvollen Fernblicks war sie in der Biedermeierzeit ein beliebtes Ausflugsziel, das oftmals beschrieben und von vielen Künstlern skizziert wurde. Sie wurde zu einem Wahrzeichen Badens. Die Zeichnung Enders zeigt den Turm von Süden, von wo der Zugang erfolgt, da der Felsrücken auf der anderen Seite steil abfällt.
(Quelle: P. Weninger, Baden und das Helenental, 1979, Nr. 6)