Engelhartstetten - Schloss Niederweiden
(1693 bis 1694)


Johann Bernhard Fischer von Erlach (*1656, †1723)
Nikolaus Pacassi (*1716, †1790)

Schloss Niederweiden in der Marktgemeinde Engelhartstetten, einst Schauplatz großer Jagdfeste, ist neben Obersiebenbrunn und dem nur zwei Kilometer entfernten Schloss Hof der dritte Landsitz von Prinz Eugen, den er 1726 erwarb. Zur Zeit seiner Erbauung hieß das Jagdschloss Engelhartstetten. Auf dem heutigen Parkareal befinden sich noch Reste des Vorgängerbaus, der Burg Grafenweiden, die urkundlich erstmals 1337 erwähnt wird.
Niederweiden ist ein zierliches Lustschloss, das 1693/1694 von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet wurde. Auftraggeber war Ernst Rüdiger Graf von Starhemberg, der bei der zweiten Türkenbelagerung Wiens 1683 die Verteidigung der Stadt geleitet hatte. Seit 1685 war er Besitzer von Schloss und Herrschaft.  Fischer von Erlach legte einen eingeschoßigen, breit gelagerten Schlossbau mit zentral gelegenem ovalen Saal und konkav eingezogenen Seitenflügeln an, davor liegen eingeschoßige Nebengebäude.
1726 kam das Jagdschloss zusammen mit der Herrschaft Schloss Hof an Prinz Eugen von Savoyen. Nach Prinz Eugen übernahm Maria Theresia Niederweiden, die das Schloss 1765 von Nikolaus Pacassi aufstocken ließ. Aus dieser Zeit stammt auch die illusionistische Wandmalerei à la chinoise von Jean Pillement im Kuppelsaal.
Nach 1945 verfiel das Schloss, weitere Schäden verursachte ein Brand im Jahr 1956. Ab 1980 wiederhergestellt, wird das Schloss heute für Ausstellungen genutzt. In der historischen Wildküche können Spezialitäten aus der Barockzeit verkostet werden. Die Blumenbeete im Garten sind mit Tulpensorten aus dem Barock bestückt.