Hainburg - Wienertor
(~1230 bis ~1270)


Das Wiener Tor - Wahrzeichen Hainburgs - gilt als das bedeutendste österreichische Stadttor des 13. Jahrhunderts. Es ist Teil der monumentalen, weitgehend erhaltenen Stadtbefestigung und wurde in zwei Bauphasen errichtet.
Aus der Zeit um 1230/40 stammt der an westeuropäischen Vorbildern orientierte, untere Teil des Bauwerks mit den beiden halbrunden Türmen und dem spitzbogigen Tor, der 20 m hoch ist und aus 22 Buckelquaderschichten besteht. In der Ausbauphase um 1270 unter König Ottokar II. Přemysl von Böhmen, der sich häufig in Hainburg aufhielt, erfolgte eine Erhöhung um zwei Wehrgeschoße in Bruchsteinmauerwerk, wobei der Torweg zwischen den beiden Bastionen mithilfe einer bautechnisch kühnen Spitzbogenkunstruktion überbaut wurde. Der Dachaufbau aus der zweiten Bauphase ist 11 m hoch. Ursprünglich besaß das obere Wehrgeschoß auch einen überdachten Wehrgang, der im 16. Jahrhundert abgebrochen wurde.
Die beiden anderen Tore der Stadtbefestigung von Hainburg sind das zeitgleich errichtete Ungartor (um 1230/40 Torbau aus Buckelquadern, um 1270 Erhöhung) und das Fischertor, das vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und vor allem im 15. und 16. Jahrhundert baulich verändert wurde.