Carnuntum - Hinterhauptteil einer Helmmaske
(2. Jhd.)


Museum Carnuntinum

Der aus Bronze gearbeitete Hinterhauptteil eines römischen Paradehelms aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts wurde im Reiterlager Carnuntum gefunden, das sich wenige hundert Meter entfernt vom Legionslager befand und wo etwa 500 Mann stationiert waren. Die Helme der aufwendig gearbeiteten römischen Paraderüstungen bestanden aus zwei Teilen, der Gesichtsmaske und der Hinterhauptskalotte, die durch Scharniere und Lederriemen zusammengehalten wurden.
Die Hinterhauptkalotte zeigt eine stilisierte Jünglingsfrisur aus sichelförmigen Lockenbüscheln. Aufgenietet wurde eine Rosette und schleifenartige Bänder aus Bronze sowie ein von Ohr zu Ohr führendes Bronzeband mit plastisch gearbeiteten Knospen und Blüten. Vor der Mittelrosette befindet sich ein Scharnier zur Befestigung des Helmvorderteils. An drei Stellen finden sich Besitzerinschriften, die mit einem "T" als Abkürzung für turma (Schwadron) beginnen, gefolgt von zwei weiteren Buchstaben - vermutlich der abgekürzte Name des Kommandanten - und dem ausgeschriebenen Namen des Besitzers im Genitiv. Eine der Inschriften lautet z.B. "t (turma) T(?) E(?) Essimni", das bedeutet: Schwadron des T. E., Helm des Essimnus. Nicht bekannt ist, welche Einheit in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts im Reiterkastell eingesetzt war.
Der Helmteil ist als Dauerleihgabe des Österreichischen Archäologischen Instituts der Universität Wien im Archäologischen Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg zu sehen.