Asparn an der Zaya - Entwurf für den Kirchenplatz
(2008)


Johannes Baar-Baarenfels (*1969)

Ein Ort im Weinviertel, ein Dorfplatz, den man nicht auf Anhieb findet, ein Kirchentor, das im Dickicht verschwindet - und zu guter Letzt ein Jubiläum, das sich in großen Schritten nähert: Zur Feier des 900-jährigen Bestehens von Asparn an der Zaya im September 2008 haben Bürgermeister und Pfarre beschlossen, den zentral gelegenen Kirchenvorplatz neu zu gestalten.

Aus einem geladenen Wettbewerb unter Architekten und Freiraumplanern ging der Wiener Architekt Johannes Baar-Baarenfels als Sieger hervor. Baar-Baarenfels kokettiert mit der Formensprache des Barock und wandelt die Geometrie und die Materialien zeitgenössisch ab. Der gesamte Vorplatz ist in Felder aus Asphalt, Kies und Gras gegliedert. Zu den drei festen Baustoffen gesellt sich schließlich die fließende Materie des Wassers. Nur im Winter, wenn das Becken zugefroren ist, wird das Wasser fest und dient der Bevölkerung als Spielfläche zum Eisstockschießen - Breite und Länge der Wasserfläche sind darauf abgestimmt. In diese Matrix aus Grau, Grün und Blau weden Bänder aus weißem Beton gezogen. Sie dienen dem Gehen und dem Fahren und geben den Menschen einige mögliche Verbindungswege zwischen den unterschiedlichen Materialinseln vor. Der geplante Kirchenvorplatz ist klassisch und traditionell angelegt: Kein Element schockiert, vielmehr überzeugt der Entwurf, indem das Alte und Bewährte in seine Bestandteile zerlegt und neu zusammengesetzt wird.

(Wojciech Czaja)

Nicht realisiert!

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 9 (2009)