Grabern - Brunnen und Wartebox am Platz in Mittergrabern
(1997 bis 1999)


Brigitte Löcker

Brigitte Löcker:
"Die beiden Objekte Brunnen und Wartebox treten auf dem gepflasterten Platz in einen Dialog zueinander. Sie sind einerseits skulpturale Objekte, andererseits bilden sie eine quasi architektonische Entität. Sie schaffen eine skulpturale Identität, die über den Gebrauchscharakter der Einzelobjekte hinausgeht. Rahmen und analoge Flächen bilden zwei Raumwinkel, die zueinander versetzt und verdreht sind, Rahmen und Deckel bzw. Rahmen und Bodenfläche. Materialien sind Niro, Sichtbeton bzw. eingefärbte und weiße Glasflächen. Brunnen und Wartehaus stellen auch jeweils Teile einer Box dar. Sie verdichten das vordere Feld des Platzes und behaupten sich in der sehr inhomogenen Gebäudelandschaft als Duett, als zwei, die sich als Körper in den gepflasterten Platz stellen: Was sie verbindet, ist das Wasser. Als duale Objekte setzen sie Umwelt/Natur in Bezug zu sozialen Phänomenen, wie Warten, Passieren, Treffen. So verdeutlicht sich der sozial-partizipatorische Charakter von Wahrnehmung beispielsweise in der Spiegelung der Glasflächen in sich und der Umgebung sowie der Spiegelung der Personen in den Glas- und Wasserflächen. Die zwei mit eingefärbten Gläsern - grün und blau - gefüllten Nirostarahmen bilden auf dem Platzrechteck eine Diagonale. Die Rahmen sind einerseits Träger des Daches, andererseits sind sie Färb- und Lichtelemente. Untertags nimmt man die färbigen Glasflächen wahr, die bunte Schatten werfen, in die man unvermutet tritt, in der Nacht sind sie Leuchtkörper."
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 5, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418a, 2000)