Baden - Fontäne, Lichtskulptur vor der Bezirkshauptmannschaft
(1995 bis 1997)


Baden ist eine Stadt, die ihren Namen aus der Heilkraft des Wassers abgeleitet hat. Es erschien daher passend, hier eine Landmarke zu setzen, die sich auf das Element Wasser bezieht: eine Fontäne, die überraschend aus dem Boden tritt, steil aufsteigt und sich in der Höhe von 14 Metern bricht, um in zwei Bögen Richtung Erde zurückzukehren.
Die "Fontäne" ist ein riesiges, zweiblättriges Ding mit einer Tag- und einer Nachtseite. Bei Nacht wird sie zur Lichtskulptur, löst sich auf zu einem in den Farben des Wassers strahlenden Körper. 60 Leuchtstoffröhren in Blau und Grün weisen dem Auge den treppenartigen Weg nach oben, schimmern und leuchten von jeder Seite anders. Der dunklere, höher aufgerichtete Teil stützt die sich im Licht badende Vorderseite wie ein Rückgrat. Man muss sich um die Fontäne herumbewegen, sich ihr nähern und sich von ihr entfernen, um dieses sich permanent verändernde Spiel von Licht und Form zu erfahren. Je dunkler der Raum, desto transparenter strahlt die Skulptur. Evelyne Egerer arbeitet mit dem Raum, dem Raum in seiner städtebaulichen, seiner architektonischen, seiner materiellen Ausdehnung, vor allem aber mit dem Raum in seiner imaginären Aufladung.
(Quelle: E. S. Sturm, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)