Dürnstein - Klanginstallation im Wunderburggraben der Ruine Dürnstein
(1997 bis 1999)


Walter Fähndrich (*1944)

Auf Initiative der Kunsthalle Krems und der NÖ Kultur/Kunst im öffentlichen Raum wurde vom Schweizer Komponisten Walter Fähndrich speziell für den Wunderburggraben Dürnstein ein Klang-Raum-Projekt entwickelt. Seit Ende Mai 1998 erklingt dieses Klangspiel täglich zur Abenddämmerung aus zehn Lautsprechern. Die Komposition ist exakt ab dem Zeitpunkt des astronomischen Sonnenuntergangs für die Dauer von 15 Minuten in immer wieder veränderter Abfolge zu hören.
Das Klangspiel ist allerdings kein Konzert, das frontal aufs Publikum eintönt, es ist auch keine Klanginstallation, die die Besucher umhüllt und gefangen nimmt. Die Komposition ist reiner Klang und ruft dabei allenfalls auf sanfte Weise Assoziationen hervor. Walter Fähndrich hat seine Arbeit einmal mit folgenden Worten beschrieben: Sie sei "der Dämmerung vergleichbar, die die betrachteten Dinge verhüllen will und uns im unklaren darüber lässt, ob - bei längerem Betrachten - deren Deutlicherwerden ein Hingleiten in das Kennenlernen ihrer Strukturen oder ein Abgleiten in die Imagination bedeutet". Der Blick auf die Felsen und das Grün ändert sich mit der Dämmerung, mit dem Klang - und damit das Hören, Fühlen und Erleben der Natur.
(Quelle: R. Schöny, in: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 5, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418a, 2000)