Krems an der Donau - Platzgestaltung am Forum Campus
(2005)


Hubert Lobnig (*1962)
Iris Andraschek (*1963)

Andraschek & Lobnig verwandeln das Forum in einen Marktplatz. 21 Teppiche sind im Hof ausgebreitet. Sie sind in die Betonfläche eingelassen, liegen im Rasen, nisten sich in den Gebäuden ein, schlüpfen unter der Glasfassade hindurch ins Innere. Die Beschaffenheit der Teppiche - venezianische Emailsteinchen - verbindet in raffinierter Weise eine klassische Technik, das Mosaik, mit der Pixelwelt der Rechner, die symbolischen Kompositionen frühchristlicher ravennatischer Mosaikdenkmäler mit orientalischen und fernöstlichen Kulturen. Wie kostbare Intarsien sind die Teppiche plan in die Oberflächen eingepasst und funktionieren als lässiges Platzornament. Die Vorbilder für die Teppiche haben die Künstler bei den Berbern, Kurden und Tibetern gefunden, im Iran und in Afghanistan. Andraschek & Lobnig analogisieren die orientalische Kultur der Begegnung und der Kommunikation mit den Traditionen des angelsächsischen Ausbildungswesens, der Tradition der Debatten und Diskussionen, die durch das Zusammenleben in einem Campus erst möglich werden.

"Mit der Idee, Teppiche aus verschiedenen Kulturkreisen zu verwenden, wollten wir die Internationalität der neu geschaffenen Universitätsarchitektur, der Fakultäten und der NützerInnen der Universität unterstreichen und Wissenschaft, Bildung und Intellektualität als übergreifendes, verbindendes, verständigungsförderndes Anliegen hervorheben."

(Brigitte Huck)

Aus: Öffentliche Kunst, Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich 8 (2006)