Seitenstetten - Benediktiner-Stift, Sonntagberger Monstranz
(1759 bis 1762)


Stiftsmuseum

Der Bildinhalt der Monstranz stellt die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor in Verbindung mit der heiligen Dreifaltigkeit dar: Auf dem hervorragend getriebenen Vierpassfuß blicken die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus staunend zum verklärenden Licht empor. An der einen, heraldisch linken Seite des Schaugehäuses steht Elias auf einer Wolkenbank, aus der ein Wagen mit Feuerrädern fährt; An der anderen Seite schwebt Moses mit den Gesetzestafeln. In der Mittelachse über dem Schaugehäuse schwebt die Heilig-Geist-Taube, darüber thront Gottvater, seine Rechte beherrschend auf die Weltkugel legend. Christus ist in der konsekrierten Hostie gegenwärtig, seine Präsenz ist künstlerisch nur durch seine - unterhalb des Strahlenkranzes sichtbaren - Füße angedeutet. 
Am 3. Dezember 1759 wurde zwischen der Benediktinerabtei Seitenstetten einerseits und "Herrn Joseph Wilhelm Riedl, bürgerlicher Silberarbeiter in Wien" andererseits ein (im Stiftsarchiv Seitenstetten erhaltener) Kontrakt über die Herstellung einer Hostienmonstranz für die Abtei Seitenstetten inkorporierte Wallfahrtskirche auf dem Sonntagberg abgeschlossen.
(Quelle: Geschichte der bildenden Kunst in Österreich IV: Barock, hg. v. H. Lorenz, 1999, S. 603)