Stronsdorf - "Warum ist etwas und nicht nichts", Skulptur am Ortsrand
(1995 bis 1997)


Franz West (*1947)

Franz West:
"Dieses Ellipsoid ist keine autonome Skulptur, sondern ein auf diese Stelle bezogenes 'Denkmal' im etymologischen Sinne, der Körper des Titels. Das Ellipsoid ist die einfachste Form, die am besten am Boden liegen kann. Der Boden wird als eindeutige Grenze des Gesichts verstanden. Er ist Ruhelager für die Verkörperung der abstrakten Frage.
Im Sommer letzten Jahres nahm ich die Einladung zu einem Metallsymposion für Außenskulptur in Spital am Pyhrn an. Gegen meine Gewohnheit, weil eine Skulptur für den Außenraum für mich außerhalb des natürlichen Präsentationsrahmens liegt. Dabei wurde mir meine Arbeitsweise bewusst, nämlich dass ich am fertigen Stück erst zu arbeiten beginne. Damit ergibt sich ein Körper, der sich der ästhetischen Erwartung anzupassen hat. Die rosa Farbe wählte ich intuitiv. Ich vermute nachträglich, das Motiv dieser Intuition wäre der menschliche, nämlich der eigene Körper als nächstbester Farbträger. Somit ist die Frage (warum ist etwas und nicht nichts) an diesem Ort als Skulptur invertiert. Diese Skulptur verdoppelt sich aufgrund der Penetranz ihres Titels, Penetranz eben als Motiv der Vervielfachung verstanden. Sein penetranter Satz perseveriert in Skulpturen, die unter anderem auch in Münster bei einer großen Skulpturausstellung zu sehen sein werden. Mit anderen Worten: das jetzige Elaborat wird geteilt und ein Teil in Münster fertig gestellt und gezeigt, der zweite Teil für Stronsdorf soll hier in Wien fertig gestellt werden."
(Quelle: Veröffentlichte Kunst - Kunst im öffentlichen Raum 4, Katalog des NÖ Landesmuseums, Neue Folge Nr. 418, 1998)