Baden - Weilburg
(1820 bis 1823)


Josef Georg Kornhäusel (*1782, †1860)

Der Architekt Josef Kornhäusel, der Meister des Biedermeiers, hat durch seine zahlreichen Bauten, wie dem Rathaus, dem Florastöckl oder dem Sauerhof, der Stadt Baden seinen Stempel aufgedrückt. Sein Hauptwerk, die Weilburg, wurde jedoch in den letzten Kriegstagen 1945 durch einen Brand zerstört und musste daher gesprengt werden. Erzherzog Karl, der legendäre Sieger über Napoleon in der Schlacht bei Aspern, ließ sich von Kornhäusel am Fuß der Ruine Rauheneck den für Österreich wohl bedeutendsten klassizistischen Schlossbau errichten. 1820 erfolgte die Grundsteinlegung, die Hanglage machte Aufschüttungen und Abgrabungen erforderlich. Der 201 Meter lange Prachtbau konnte am 4. Juni 1823 bezogen werden. Der Name des Schlosses leitet sich von der Gemahlin Erzherzog Karls, Henriette von Nassau-Weilburg ab. Jahrzehntelang war die Weilburg glanzvoller Mittelpunkt des höfischen sommerlichen Lebens in Baden.
Die am Eingang in das romantische Helenental gelegene Weilburg wurde auch wegen ihres populären Bauherrn ein beliebtes Sujet der Badener Vedutenmalerei. Neben vielen anderen hielten auch Jakob Alt, Tobias Raulino, Thomas Ender und Eduard Gurk die Weilburg in Zeichnungen und Aquarellen fest. Die Ansicht eines unbekannten Malers zeigt die Weilburg in noch unvollendetem Bauzustand.
(Quelle: P. Weninger, Niederösterreich in alten Ansichten, 1975, S. 255f.)