Drösing


Gemeinde Drösing

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Drösing liegt im nordöstlichen Weinviertel an der March. Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der mittleren Jungsteinzeit. Seit alters her war die Entwicklung der Siedlung durch einen wichtigen Marchübergang begünstigt. 1212 findet sich zum ersten Mal in einer Urkunde der Name Drezzinge. Drösing war Teil der Herrschaft Zistersdorf. 1276 bestiftete Leutold von Kuenring einen neuen Kirchenbau, der 1294 zur Ausführung gelangte. Die erstmalige Nennung als Markt erfolgte 1293. 1301 besaßen die Kuenringer einen Meierhof im Ort. Die Besitzverhältnisse wechselten wiederholt. Ein Banntaiding (=Weistum) erhielt Drösing 1469 durch Johann von Althan, dem Inhaber der Herrschaft Zistersdorf und Kirchstetten.

Um 1050 dürfte bereits eine Pfarre bestanden haben. 1212 ging sie in den Besitz des neu gegründeten Stiftes Lilienfeld über und blieb bis 1745 in dessen Besitz. Die mitten im Ort gelegene ehemalige Wehrkirche wurde 1796 durch einen spätbarocken Bau ersetzt. Der westlich gelegene Wehrturm ist ein Überrest des alten romanischen Kirchenbaus.

Die Region und mit ihr Drösing hatte unter den Einfällen der Kuruzzen ab 1704 schwer zu leiden. 1705 und 1706 fielen sie im Markt ein und brannten Häuser und Kirche nieder. 1888 wurde die letzte Plätte für die Marchüberfuhr gebaut. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr die Gemeinde durch den 1898 erfolgten Bau einer Petroleumraffinerie (Petroleum-, Paraffin- & Asphalt-Fabrik Friedrich Tscherne). Die Fabrik lag auf einem Areal von rund 42.000 km2 westlich der Bahnanlage der Kaiser Ferdinand-Nordbahn, die Galizien mit Wien verband. Aus Galizien kamen die Rohstoffe, die Fertigprodukte wurden nach Wien geliefert. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Erdöllieferungen dann aus Rumänien und ermöglichten zunächst einen weiteren Betrieb. Dann wurde die Produktion in die Korneuburger Raffinerie verlagert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Fabrikgebäude als Ziegelabbruch verkauft.       

1970 fassten Drösing und die benachbarte Gemeinde Waltersdorf den Beschluss zur Zusammenlegung unter dem Namen Drösing. Mit Bescheid vom 25. Jänner 1983 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde Drösing ein Wappen: In einem blauen Schild ein silberner, mit drei Zinnen bekrönter Wehrturm, der oberhalb des mittleren Tores einen von Blau auf Rot geteilten Schild mit einem aus der Schildesteilung wachsenden rotbewehrten silbernen Löwen trägt. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Weiß-Rot wurden genehmigt.