Großebersdorf


Gemeinde Großebersdorf

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Großebersdorf liegt südöstlich von Wolkersdorf am Rande des Untermanhartsberger Hügellandes. Der hier vorherrschende Lössboden ist sehr fruchtbar; nur am westlich gelegenen Wartberg (242 Meter) kommt sarmatischer Sand zum Vorschein.

Das Gemeindegebiet, zu dem die Gemeinden Eibesbrunn, Großebersdorf, Manhartsbrunn und Putzing zählen, dürfte schon seit der Bronzezeit besiedelt gewesen sein: Beim schon genannten Wartberg (Putzing) wurden Keramiken aus der Aunjetitz-Kultur (um 1800–1600 v. Chr.) mit Fingerstrichrauhung und Ritzverzierung gefunden. Das Plateau des Wartberges weist eine Geländeadaption auf, die auf eine mögliche Höhensiedlung hinweisen könnte. Weiters fand man hallstattzeitliche Scherben und den Rest einer schwarz-blau gebänderten Latèneglasperle.

Etymologisch leitet sich der Ortsname von einem Mann namens „Eberhart“ ab. Die älteste urkundliche Erwähnung ist für das Jahr 1168 mit Eberhartisdorf im Klosterneuburger Salbuch zu finden. Um 1430 wurde Rüdiger von Starhemberg, Herr auf Ulrichskirchen, mit dem Zehent am Purkstall ob Ebersdorf belehnt; dieser Eintrag bezeugt indirekt, dass es in Großebersdorf einst eine Burg gab. Die Herrschaft über den Ort dürfte bei der von Ulrichskirchen gelegen sein. In grundherrschaftlichen Angelegenheiten scheinen auch Bisamberg und Klosterneuburg auf.

Der Schwedeneinfall von 1646 und der zweite Osmanensturm 1683 hinterließen in Großebersdorf ihre Spuren. Während der Koalitionskriege gegen Frankreich diente der Pfarrhof 1809 14 Tage lang als Hauptquartier für Erzherzog Karl. 1832 und 1855 wütete die Cholera in dem Ort. Während des Zweiten Weltkrieges wurden der Ort und seine Umgebung Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Roten Armee und deutschen Wehrmachtsteilen.

Mit Bescheid vom 17. Mai 1988 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: In einem eins zu zwei geteilten Schild oben in Gold eine aus der Schildesteilung wachsende, zwei Trauben und zwei Blätter tragende grüne Weinranke, unten in Grün ein goldenes Rad. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Grün-Gelb wurden genehmigt.