Großengersdorf


Gemeinde Groß-Engersdorf

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Großengersdorf liegt am Rande des Marchfeldes an den Abhängen des im Norden gelegenen Hochleitenwaldes. Der Ortsname findet sich erstmals 1114 im Klosterneuburger Salbuch, als ein Bernhard von Enigilreichesdorf eine Schenkung an das Kloster tätigte. Der Ortsname ist wohl auf den Personennamen Engilrich zurückzuführen. Großengersdorf unterstand dem Landgericht Marchegg; wie das östlich gelegene Bockfließ gehörten Teile des Ortes der Herrschaft Traun an. Ferner besaßen auch die Pfarre Tribuswinkel, der Minoritenkonvent zu Asparn an der Zaya, das Stift Klosterneuburg und die Herrschaften Raggendorf sowie Wolkersdorf Besitz und Untertanen in Großengersdorf.

Pfarrlich gesehen war Großengersdorf seit 1339 eine Filiale von Pillichsdorf. In der vermutlich hölzernen Kapelle „Unserer lieben Frau in der Au“ wurden die Gottesdienste abgehalten. Um 1550 forderten die Engersdorfer ihre Unabhängigkeit von ihren Pfarrherren, da sich der Pillichsdorfer Pfarrer Albertus Ott verehelicht hatte und protestantisch geworden war. Sie setzten sich für eine eigene Pfarre ein, die ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Sie blieben in weiterer Folge katholisch und sogar die Wagramer (heute Deutsch-Wagram) besuchten ihre Gottesdienste. Erst durch die Pfarrreform Josephs II. wurde die Pfarre 1784 eigenständig.

Bereits für 1372 ist eine Schule erwähnt: die „Engelreichsdorfer“ hatten beschlossen, einen eigenen Rektor für ihre Filialkirche zu besolden. Dieser hatte gewöhnlich auch als Mesner, Chordirigent und Schulmeister zu fungieren. 1807 wurde die erste Schule gebaut; dieser Bau wurde 1892 durch einen größeren ersetzt.

1809 wurde die Kirche „Mariä Himmelfahrt“ von den Franzosen geplündert; 1899 wurde unter Beibehaltung des alten gotischen Chores und des mächtigen Nordturms ein Neubau im neogotischen Stil begonnen und 1901 vollendet.

Das Marktrecht wurde 1868 verliehen.

1983 erhielt Großengersdorf ein Marktwappen: Es zeigt in einem grünen Schild eine silberne Lyra, die im Schildesfuß von zwei goldenen Ähren umgeben ist und über der an einem goldenen Faden zwei blättertragende goldene Weintrauben hängen. Das Motiv symbolisiert die bedeutende Rolle des Wein- und Ackerbaus in der Region. Als Gemeindefarben wurden Gelb-Grün-Weiß genehmigt.