Kirchschlag


Gemeinde Kirchschlag

Ortsgeschichte

Zwischen Pöggstall und Ottenschlag liegt mitten auf einem Hochplateau des südlichen Waldviertels die Marktgemeinde Kirchschlag, bestehend aus den Katastralgemeinden Bernhardshof, Eck, Gastles, Kienings, Kirchschlag, Merkengerst, Plessberg, Roggenreith, Scheib und Schneeberg.

Urkundlich wird der Ort um 1140 als Chuislach erstmals erwähnt; der Name geht auf die „Schlägerung“ rund um die Kirche zurück. Um 1180 war Stift Göttweig in Kirchschlag begütert. Im 13. Jahrhundert erwarb Stift Melk sechs Lehen und eine Hofstätte. Das Amt Kirchschlag war zu dieser Zeit Lehen des Klosters. Mitte des 15. Jahrhunderts tauschten die Melker ihre Güter mit Erhard von Zelking, bis die Zelkinger Kirchschlag an die Herrschaft Pöggstall verkauften. 1780 erwarb die Herrschaft Gutenbrunn das Amt. 1841 wurde der gesamte Ort durch einen Brand zerstört. Die Markterhebung erfolgte 1983.

Die Pfarrkirche St. Nikolaus ist im Baukern romanisch; am Triumphbogen befinden sich zwei romanische Kämpfer aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im 15. Jahrhundert wurde der Bau gotisiert, 1756 barockisiert. Um 1784 wurde Kirchschlag Eigenpfarre. Um 1804 wurde die Statue des „blauen Herrgotts“, ein schlanker, lebensgroßer Ecce Homo im langen blauen Mantel nach Kirchschlag gebracht. Das um 1680 entstandene Kultbild stand ursprünglich im Wiener Versorgungshaus, dann bei den Trinitariern (Wien VIII.). In der Folge entwickelte sich eine gut besuchte lokale Wallfahrt; in der Blütezeit fanden jährlich an die 100 Prozessionen aus dem Waldviertel und Oberösterreich statt.

Mit Bescheid vom 6. Juli 1976 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: In einem grünen Schild zwei gekreuzte auswärts gewendete silberne Hacken mit schwarzen Stielen, überdeckt von einem aus dem Schildesfuß emporwachsenden vier- bzw. achteckigen goldenen Turm mit schwarzem Fenster. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Grün-Gelb wurden genehmigt.