Kühnring


Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring

Ortsgeschichte

Kühnring in der Marktgemeinde Burgschleinitz-Kühnring (Bezirk Horn) war die namengebende Stammburg der Kuenringer, die vermutlich von Hadmar I. von Kuenring (gest. 1138), dem Gründer des Stiftes Zwettl, in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Für ihn ist der Name "Kuenring" erstmals im Jahr 1132  überliefert. Lange Zeit wurde Kühnring mit dem Ort Hecimanneswisa gleichgesetzt, in dem Azzo, der "Ahnherr" der Kuenringer, im Jahr 1056 drei Königshufen von König Heinrich IV. erhielt, was aber inzwischen als widerlegt gilt.

Kühnring wurde seit Hadmar I. zur Stammburg und "Kuenring" der alleinige Familienname eines bis in das 16. Jahrhundert bestehenden Adelshauses. Im 13. Jahrhundert war die Burg urkundlich im Besitz von Eufemia von Kuenring-Pottendorf. 1461 wurde sie angeblich vom "Raubritter" Johann von Götzesdorf zerstört, im 17. Jahrhundert wird sie nur mehr als "öder Steinhaufen" bzw. als "öder Burgstall" bezeichnet (1663, 1670).

Bis auf vier gewaltige Mauerblöcke der gesprengten Burg erinnert nichts mehr an die alte Kuenringer-Burg. Auf dem ehemaligen Burgareal befinden sich heute der Friedhof, die Kirche und der Karner. Die Burg war durch eine doppelte Grabenanlage geschützt, durch den inneren Graben führt heute die hohlwegartige Auffahrt vom Ort zum Vorplatz des Kirchhofes. Aus den Mauerblöcken lässt sich eine gewaltige Mauerstärke rekonstruieren, die jedes bekannte Maß von Turmbauten übersteigt. Die Reste lassen auf eine ursprünglich hochwertige, repräsentative Ausstattung des Baus schließen.

Inmitten des östlichen Kernburg-Bereichs, der heute als Friedhof genutzt wird, liegt die Pfarrkirche zu den Heiligen Philipp und Jakob, die einstige im 12. Jahrhundert erbaute romanische Schlosskapelle, die um 1660 umgebaut wurde. Die südlichen Anbauten des 17. Jahrhunderts umschließen nun den romanischen Apsidensaal und den ursprünglich freistehenden, mit eigener Apsis ausgestatten romanischen Turm. Der südlich der Kirche liegende romanische Karner wird in das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts datiert.