Niederschrems


Gemeinde Schrems

Ortsgeschichte

Südlich von Schrems an den Ufern des Braunaubaches liegt das Breitangerdorf Niederschrems, das heute eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Schrems bildet. Der Ortsname greift den Namen des Flusses auf, der 1179 den slawischen Namen schremelize trug (rivulus ... vocatur schremelize). Im Hardegger Urbar von 1417 findet sich bereits die Bezeichnung Nydern Schrembcz. 1499 zählte der Ort 13 Lehen, 2 Halblehen, 4 Hofstätten und 2 Mühlen (Schremser Urbar). Die Herrschaft teilten sich im 16. Jahrhundert die Herrschaft Schrems, Kirchberg am Walde und der Pfarrer von Schrems.

Im Landschematismus von 1795 zählte der Ort 40 Häuser, die alle der Herrschaft Schrems unterstanden. 1820 wurde eine schlichte Ortskapelle errichtet. Schweickhardt in seiner Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens nennt 1840 57 Häuser, in denen 78 Familien mit 144 männlichen und 161 weiblichen Personen lebten. Die 28 Schulkinder mussten die Schule in Schrems besuchen. Der Viehstand belief sich zu dieser Zeit auf 6 Pferde, 82 Ochsen, 77 Kühe, 40 Schafe, 10 Ziegen und 80 Schweinen. Die Einwohner*innen, darunter viele Kleinhäusler, lebten von der Landwirtschaft und besserten ihren Lebensunterhalt durch Kattunweberei auf. Weiters gab es im Ort zu dieser Zeit zwei Wirte, einen Bäcker sowie mehrere Zimmerleute und Maurer. Das Wasser der  Braunau trieb drei Mühlen und eine Hammerschmiede an.

Nach der Aufhebung der Grundherrschaft konstituierte sich Niederschrems 1850 zu einer eigenen Gemeinde. 1955/56 wurde ein einstöckiges Gemeindehaus errichtet. Niederschrems wurde 1957 wurde zum Markt erhoben und erhielt ein Marktwappen: Es zeigte auf gespaltenen Schild im linken Feld auf rotem Grund einen silbernen einwärts gekehrten, aufrechten Adlerflügel, das Wappen der Grafen von Hardegg. Das linke Feld trug im oberen Teil auf schwarzem Grund ein silbernes Weberschiffchen und im unteren Teil auf silbernen Grund gekreuzt einen schwarzen Hammer und einen schwarzen Meißel.

Auf Basis der Gesetze zur Gemeindestrukturverbesserung wurde Niederschrems 1972 der Stadtgemeinde Schrems angeschlossen. Im nicht mehr benötigten Gemeindehaus wurde der Kindergarten untergebracht. Nach dem verheerenden Hochwasser von 2002 wurden entlang der Braunau Maßnahmen für den Hochwasserschutz getroffen.