Rastenberg


Gemeinde Rastenfeld

Ortsgeschichte

Die auf einem Felssporn über dem kleinen Kamp liegende, weithin sichtbare Burg Rastenberg gehört mit ihrer hochmittelalterlichen Bausubstanz zu den historisch wertvollsten Burgen des Waldviertels. Sie wurde nach jüngsten Erkenntnissen zwischen 1193 und 1205 erbaut und war freies Eigen der Rastenberger aus dem Geschlecht der Rauhenecker, deren Stammburg bei Baden lag. 1205 wird Hugo de Rastenberch urkundlich erwähnt.

Die erste, damals sehr fortschrittliche Anlage aus der Zeit um 1200 mit fünfeckigem Bergfried, Palas und Kapelle hat sich trotz mehrfacher Umbauten fast vollständig erhalten. Die Kapelle weist bemerkenswerte romanische Details auf, wie den Apsidenerker und das Rundbogenportal, das bis heute den Eingang bildet. Aus der Zeit um 1420/1430 stammen zwei vom „Meister des Londoner Gnadenstuhls" geschaffene Flügel des gotischen Altars.

Nach dem Tod des letzten nachweisbaren Rastenbergers Otto 1298 folgten die Kirchlinger, die 1363 Burg und Herrschaft dem Landesfürsten auftrugen und sie zu Lehen nahmen. 1382 gelangte der Besitz endgültig an die Habsburger und war ab 1432 für fast zwei Jahrhunderte im Lehensbesitz der Neidegger. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts führten Wilhelm von Neidegg und seine Söhne Otto und Servatius moderne Umbauten im Stil der Renaissance durch. Nach dem Tod des letzten Neideggers auf Rastenberg kam die Burg im Jahr 1600 in den Pfandbesitz des evangelischen Michael Zeller. Unter seine Herrschaft fiel 1620 der Erstürmungsversuch durch kaiserliche Truppen, der erst nach Entsendung einer 4000 Mann starken Übermacht zum Erfolg führte. 1645 wurde die Burg von der schwedischen Kavallerie geplündert. Als Herrschaftsbesitzer folgten den Zeller die Unterholzer, 1663 Franz von Lamberg und 1754 Freiherr Johann Christoph von Bartenstein, der barocke Umbauten durchführen ließ. Nach mehrfachem Besitzerwechsel im 19. Jahrhundert gelangte die Burg 1879 an die Grafen Thurn-Valsassina, in deren Besitz sie bis heute ist. Die Burg ist Wohnsitz der Familie Thurn-Valsassina und wird von ihr gepflegt und instand gehalten.