Strengberg


Gemeinde Strengberg

Ortsgeschichte

Auf der Höhe des gleichnamigen Bergrückens liegt die Marktgemeinde Strengberg. Heute besteht die Gemeinde aus den Katastralgemeinden Au, Limbach, Oberramsau, Ottendorf, Strengberg und Thürnbuch. Die Gegend ist nachweislich seit der Römerzeit besiedelt, wie Münzen, Keramikreste und Ziegel mit Stempelabdrücken zeigen. Der Limesturm bei der Engelbachbrücke stammt vermutlich aus der Spätantike, die Römer führten ihre Verbindungsstraße über Höhenrücken („Hochstraße“) entlang.

Im frühen 9. Jahrhundert ist die bayrische Benediktinerabtei Tegernsee bereits als Besitzer von diversen Gütern in Niederösterreich notiert, darunter auch Chrebezbach (Kroisbach), aus dem später Pfarre und Gemeinde Strengberg erwachsen sollte. Durch Gütertausch mit König Heinrich II. (1011) konnte das Kloster seinen Besitz vermehren. Der Passauer Bischof weihte die Tegernseer Eigenkirche in Kroißbach 1031 dem Hl. Quirinus. Im 12. Jahrhundert wurde diese nach Achleiten verlegt, in dessen Schloss auch der Sitz der Herrschaft Tegernsee war. Die Pfarrrechte wurden um 1300 in die neuentstandene Marienzelle am Strengberg übertragen.

Der Name Strengberg („langgestreckter Berg“) ging bereits um 1225 auf die Kirchensiedlung über, im gleichen Jahr wurde sie auch als Markt genannt. Bereits vom Anfang des 15. Jahrhunderts ist ein Weistum überliefert, das die Rechte des Stiftes Tegernsee schriftlich festhält. Der Markt erhielt in der Folge, wohl aufgrund seiner wichtigen Lage an einer exponierten Wegstrecke der wichtigen West-Ost-Verbindung, verschiedene Privilegien. Kaiser Maximilian II. (1564-1576) verdankte der Markt das Privileg mit mit Getreide, Wein und Leinwand zu handeln.

In der Reformationszeit verbreitete sich die Lehre Luthers rasch. Für 1555 ist bereits eine Schule dokumentiert. Es ist allerdings unklar, ob die Schule von den Protestanten weitergeführt wurde oder ob sie deren Neugründung war. Während des Dreißigjährigen Krieges lag von März bis Dezember 1645 die Kompanie des Rittmeisters Valentin vom Pallavicinischen Regiment vor Ort. Die einheimischen Truppen traten derart gewalttätig auf, dass sie gefürchteter waren als der Feind. Während der zweiten Türkenbelagerung waren auch in Strengberg 68 Tote zu beklagen. Das Postwesen wirkte sich förderlich auf die Wirtschaft des Marktes aus. Prominente Gäste nächtigten im 1689 fertiggestellten Posthof: u. a. Maria Theresia und Papst Pius VI. Zur Zeit der Napoleonischen Koalitionskriege, zogen französische Heeresteile durch den Ort: 1805 nahmen die Franzosen den Markt ein und Napoleon persönlich übernachtete auf seiner Rückreise im Posthof.

Heute befindet sich das Gemeindeamt im ehemaligen Posthof. Mit Bescheid vom 21. April 1981 verlieh die NÖ Landesregierung der Marktgemeinde ein Gemeindewappen: In einem roten Schild ein auf einem grünen Dreiberg stehendes silbernes Kreuz, das von zwei grünen Fichten begleitet wird.” Die Gemeindefarben Grün-Weiß-Rot wurden genehmigt.