Ortsgeschichte
Auf der ausgedehnten Hochfläche von Weitersfeld, im nordöstlichsten Teil des Waldviertels, liegt das Grabendorf Mallersbach, heute eine Katastralgemeinde der Großgemeinde Hardegg. Einzelfunde von Werkzeugen belegen, dass das Gebiet seit der Steinzeit besiedelt war.
Der Ortsname setzt sich aus dem slawischen Personennamen Mira und dem deutschen Grundwort –bach zusammen (Schuster). Bei der ältesten überlieferten Namensform als de Imrinsbach handelt es sich vermutlich um eine Verschreibung. Weitere Nennungen verweisen auf ein Ministerialengeschlecht der Grafen von Hardegg, dessen Vertreter immer wieder in Urkunden als Zeugen auftraten (so de Mirinsbach 1220, de Milensbach 1222, de Meileinspach 1243, de Meilerspach 1254). Unter dem letzten Grafen von Maidburg-Hardegg gelangte Mallersbach als Bestandteil der Hardegger Besitzungen 1481 in landesfürstlichen Besitz. 1493 erwarben die Brüder Prueschenk die Herrschaft Hardegg und wurden 1499 als Grafen zu Hardegg und im Machlande in den Reichsgrafenstand erhoben. 1795 verfügte Mallersbach über 42 Häuser, war in Felling eingepfarrt und unterstand der Herrschaft Prutzendorf. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde Mallersbach eine Gemeinde, die laut dem Alphabetischen Verzeichnis von 1854 über 356 Einwohner:innen verfügte. Der Pfarrbezirk blieb Felling. Der Gerichtsbezirk war Horn, das Bezirksamt Geras. 1875 wurde eine einklassige Volksschule eröffnet.
Nach dem Ersten Weltkrieg begann man mit dem Abbau eines Kaolinvorkommens. Nach der Schließung des Betriebes 1930 setzte 1948 wieder eine planmäßige Nutzung des Vorkommens ein. Drei Jahre später errichtete man eine Aufbereitungsanlage mit Feinmahlung vor Ort. Als das Kaolinlager in Mallersbach erschöpft war, wurde eine Lagerstätte im benachbarten Niederfladnitz erschlossen. Schließlich musste die Mineralverwertungs-Gesellschaft Mallersbach 1975 Konkurs anmelden. Der Abbau war nicht mehr rentabel.
Im Rahmen der angestrebten Gemeindestrukturverbesserung vereinigten sich 1969 die Gemeinden Felling, Mallersbach und Riegersburg mit Pleißing zur Großgemeinde Riegersburg-Pleißing, 1972 erfolgte die Zusammenlegung derselben mit Merkersdorf und Hardegg zur Stadtgemeinde Hardegg.