Ortsgeschichte
Mitten im Nationalpark Thayatal nahe der Ruine Kaja und nur wenige Kilometer entfernt von der Staatsgrenze liegt die Katastralgemeinde Merkersdorf. Das Gemeindegebiet liegt in der Talsenke zum Kajabach; die Häuser des Dorfes waren ursprünglich um einen Linsenanger angelegt. Die erste erhaltene Erwähnung überliefert das Hardegger Kirchenregister von 1290. Der Ortsname – in seiner ältesten Form Mergestorff – wird als Dorf, das nach einem Mann mit dem Namen Merger benannt ist, erklärt.
Merkersdorf war zunächst im Besitz der Herren von Kaja, bis 1360 Niklas von Kaja sein Besitztum an Herzog Rudolf IV. veräußerte. Nach einem Zwischenspiel unter der Herrschaft Maidburg-Hardegg wieder landesfürstlicher Besitz wurde Kaja und damit Merkersdorf 1425 an Ulrich von Eizing übertragen. Im 16. Jahrhundert taucht Merkersdorf wieder in den Urbaren der Herrschaft Hardegg auf. 1763 wurde an der Ostseite des Angers eine kleine, der hl. Dreifaltigkeit geweihte Kapelle errichtet, die ebenso wie die Schule die Pfarre Hardegg betreute. Erst 1866 wurde ein Schulgebäude errichtet. Laut Topographischem Landschematismus bestand Merkersdorf 1795 aus 45 Häusern, war in Prutzendorf eingepfarrt und unterstand der Herrschaft Prutzendorf. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde der Ort eine eigenständige Gemeinde, gehörte zum Pfarrsprengel Hardegg und verfügte 1854 über 250 Bewohner:innen. Das zuständige Bezirksamt war Geras, das Untersuchungsgericht Horn.
Auf Basis der Gesetze über die Verbesserung der Kommunalstruktur in Niederösterreich schloss sich Merkersdorf 1972 gemeinsam mit Riegersburg-Pleißing der Großgemeinde Hardegg an.