Ortsgeschichte
Puch ist eine kleine Katastralgemeinde, die heute zur Stadtgemeinde Hollabrunn gehört. Örtliche Siedlungsspuren gehen bis in die Jungsteinzeit zurück: etwas südlicher, zwischen Puch und Kleedorf, befindet sich eine zweifache Kreisgrabenanlage, zu der es auch Scherben als Oberflächenfunde aus mittelneolithischer Zeit gibt. Etwa 160 Meter davon entfernt, liegt etwas tiefer eine einfache Kreisgrabenanlage, die möglicherweise aus der Bronzezeit stammt.
Der Ortsname Puchche taucht erstmals ca. 1120 als Herkunftsbezeichnung eines Zeugen im Traditionsbuch des Stiftes Klosterneuburg auf und leitet sich vom mittelhochdeutschen-bayrischen Wort puoch („Buchenbestand, Wald“) ab. Im 12. und 13. Jahrhundert nannten sich Adelige nach Puch, sie müssen hier also ihren Sitz gehabt haben. Als Grundbesitzer waren die Radenbrunner anzutreffen, weiters die Johanniter zu Mailberg, Stift Altenburg, die Grafen von Hardegg, Kloster Retz und Hans Pernersdorfer. Um 1795 bestand das Dorf laut Topographischem Landschematismus aus 30 Häusern. Seine Bewohner:innen gehörten zur Pfarre Breitenweida; das Landgericht übte die Herrschaft Guntersdorf aus, die Ortsobrigkeit die Herrschaft Stetteldorf. Im Dorf besaßen die Grundherrschaften Stetteldorf, Schönborn, Mailberg, Wetzdorf und Groß Besitzungen. Um 1835 lebten im Ort nach Schweickhardt 49 Familien (119 männliche, 118 weibliche Personen und 34 Schulkinder). Der Viehstand belief sich auf 11 Pferde, 42 Kühe und 45 Schweine. Die Bevölkerung lebte vom Ackerbau und Weinbau. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde Puch als josefinische Katastralgemeinde eine eigenständige Gemeinde. Die Einwohnerzahl betrug 231 Personen. Sie waren weiter in Breitenwaida eingepfarrt. Das zuständige Bezirksamt und Untersuchungsgericht war (Ober)hollabrunn.
1963/64 wurde an Stelle der 1723 errichteten alten Kapelle eine neue der Schmerzhaften Muttergottes geweihte Kapelle gebaut. Die aus dem Vorgängerbau stammende Muttergottesstatue, ein Werk der Donauschule aus dem 16. Jahrhundert, befindet sich heute im Besitz der Niederösterreichischen Landessammlungen.
Im Zuge der der Kommunalstrukturverbesserung schloss sich Kleedorf 1966 Puch an; 1971 ging die Gemeinde Puch in der Gemeinde Breitenwaida auf. Schließlich entstand 1972 die Großgemeinde Hollabrunn mit 22 Katastralgemeinden, zu denen auch Puch gehört.