Ortsgeschichte
Am südlichen Rand der Weinviertler Stadtgemeinde Hollabrunn liegt die Katastralgemeinde Raschala. Urkundlich ist der Ortsname mit dem Eintrag Haindenricus de Raschenlooh 1208 erstmalig belegt; der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort loch für „Hain, Gebüsch, Wald, Gehölz“ ab, in Zusammensetzung mit dem wohl slawischen Personenamen Rasko. Er dürfte als „Wald desRasko“ zu deuten sein. Raschenloch war wohl ein Fronhof der Herren von Sonnberg. In der Folge wurde der auf dem Glockenberg gelegene Ansitz Verwaltungssitz für den angehenden Markt (Ober)hollabrunn. Im ausgehenden 14. Jahrhundert gelangte die Burg in den Besitz der Maissauer. 1544 galt der Sitz bereits als verödet. Bis zum Bau der Reichsstraße 1716–1728 verlief die alte Post- und Commerzialstraße von Wien nach Mähren durch die Raschalaer Kellergasse. 1744 entstanden in der Nähe der mittelalterlichen Hausberganlage der herrschaftliche Meierhof, der Schüttkasten sowie das Jägerhaus.
Der Niedergang der örtlichen Ortschaft verhinderte ein Anwachsen des Ortes. Laut Topographischem Landschematismus standen im Dorf um 1795 27 Häuser. Rund vierzig Jahre später besaß der Ort 34 Hausnummern. Die Bevölkerung belief sich auf 44 Familien mit 106 männlichen, 120 weiblichen Personen und 14 Schulkindern. Der Viehstand belief sich auf 16 Pferde, 37 Kühe, 34 Schafe und 40 Schweine. Die Höfe waren relativ klein. Im Ort gab es keine Handwerker. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft war Raschala eine Katastralgemeinde von (Ober)hollabrunn, zu dessen Pfarrsprengel es auch gehörte. Um 1877 wurde im Ort eine dem hl. Laurentius geweihte Kapelle anstelle eines 1764 errichteten hölzernen Vorgängerbaus erbaut.
Im Zuge der Gemeindestrukturverbesserung wurde mit 1. Jänner 1969 Raschala Teil der Gemeinde Hollabrunn. Bekannt ist der Ort heute für seine gut erhaltene und vorbildlich restaurierte Kellergasse.