Johann Christoph Haitzmann


*1651 bis †1700

Biographie

Der in Traunstein bei Zwettl geborene Malergeselle Johann Christoph Haitzmann wurde nicht wegen seiner künstlerischen Fähigkeiten berühmt, sondern als so genannter "Teufelsbündler", wie in der Zeit des Hexenwahns Personen bezeichnet wurden, die sich dem Teufel verschrieben. Er konnte sich aber - im Unterschied zu anderen Zeitgenossen, die deshalb verurteilt und verbrannt wurden - von dem Pakt befreien. Seine Geschichte gibt Einblick in die Religiosität des 17. Jahrhunderts: Der Macht des Teufels stand die ebenso wirkmächtige Hilfe der Gottesmutter Maria gegenüber, an die sich Haitzmann mit Erfolg wandte.

Er bekannte 1677 beim Verhör durch den Schlossverwalter, seine Seele erstmals 1668 und dann wieder 1669 in einem mit eigenem Blut geschriebenen Vertrag dem Teufel verschrieben zu haben. Er erlitt nach seinem Bekenntnis in der Kirche von Pottenbrunn einen Anfall und begab sich daher in die Gnadenkapelle von Mariazell, wo die Befreiung von seinem Eid gelang und er den zweiten, mit Blut geschriebenen Vertrag vom Teufel zurückerhielt. Er wurde aber weiterhin vom Teufel schrecklich gequält und begab sich deshalb 1678 ein zweites Mal nach Mariazell. Diesmal erhielt er auch den ersten mit Tinte geschriebenen Pakt vom Teufel zurück. Er trat bei den Barmherzigen Brüdern in Wien ein und starb in Neustadt an der Mettau in Böhmen.

In Mariazell erschien eine Broschüre, in der nicht nur die Verträge Haitzmanns mit dem Teufel beschrieben sind, sondern auch dargestellt ist, wie der Teufel dem Maler erschien, nämlich in Gestalt eines reichen Bürgers mit gefülltem Geldbeutel.