Christiane Hörbiger


*13.10.1938

Biographie

Christiane Hörbiger zählt zu den gefragtesten Stars der österreichischen und deutschen Film- und TV-Unterhaltungsbranche. Untrennbar verbunden ist ihr Name mit der Stadt Retz, Schauplatz der erfolgreichen TV-Serie "Julia - Eine ungewöhnliche Frau".

Als Tochter des Wiener Schauspieler-Ehepaars Attila Hörbiger und Paula Wessely wurde ihr - wie auch ihren Schwestern Maresa Hörbiger und Elisabeth Orth - die Schauspielkunst gleichsam in die "Wiege" gelegt, obwohl sie nach dem Wunsch der Eltern eigentlich Zuckerbäckerin werden sollte. Nach dem Besuch des Realgymnasiums und der Handelsschule in Wien studierte sie aber am Max-Reinhardt-Seminar und absolvierte eine Tanz- und Gesangsausbildung. Als 17-Jährige bekam sie ihre erste Filmrolle (1955), zwei Jahre später wurde sie am Burgtheater unter Vertrag genommen und spielte 1959 ihre erste große Rolle als Recha in Lessings "Nathan der Weise", erhielt allerdings vernichtende Kritiken. In der Folgezeit spielte sie an den Städtischen Bühnen Heidelberg, bei den Salzburger Festspielen, den Münchner Kammerspielen und 1966 erneut die Recha am Burgtheater, diesmal mit großem Erfolg.  Von 1967 bis 1985 gehörte sie dem Ensemble des Schauspielhauses Zürich an und spielte zudem bei den Salzburger Festspielen (Buhlschaft in "Jedermann"), an der Volksoper und am Theater an der Josefstadt in Wien.

Ihr Rollenrepertoire reicht von den Klassikern über die Repräsentanten der Wiener Theatertradition wie Nestroy, Schnitzler und Hofmannsthal bis zu modernen Autoren. Trotz ihrer großen Bühnenerfolge gewann Christiane Hörbiger erst dann breite Popularität, als sie Mitte der 1980er Jahre den Sprung in die TV-Unterhaltung wagte. Mit der Rolle der Gräfin Guldenburg in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" wurde sie zum Publikumsliebling. In Folge übernahm sie zahlreiche Rollen und Gastrollen in bekannten Fernsehserien ("Derrick", "Der Alte", "Kommissar Rex") sowie in TV- und Kinofilmen, darunter "Donauwalzer", "Schtonk", "Tafelspitz", "Hofrat Geiger" oder "Die Gottesanbeterin".

1998 begannen die Dreharbeiten zur Erfolgsserie "Julia - Eine ungewöhnliche Frau", eine ARD/ORF-Koproduktion, in der Hörbiger bis zur vierten Staffel die Retzer Bezirksrichterin Dr. Julia Laubach und in der fünften (und letzten) Staffel eine Volksanwältin in Wien spielt. Retz wurde so zu einer der bekanntesten Kleinstädte des Landes, und "Julia" ist dort weiterhin präsent, so durch eine Ausstellung mit Originalrequisiten und eine geführte Film-Tour zu den Drehorten. Christiane Hörbiger wurde die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen.

Die überaus populäre Schauspielerin erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Bayerischer Filmpreis für "Donauwalzer", Bambi für "Schtonk", sechsmal Romy für die beliebteste Schauspielerin in Österreich (1992, 1996, 1999, 2000, 2001, 2003), Platin-Romy für das Lebenswerk (2009), Ehrenkreuz 1. Klasse für Wissenschaft und Kunst, Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich, Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland sowie mehrere Preise für "Julia". Ihr komödiantisches Talent wurde 2002 mit dem Karl-Valentin-Orden der Narrhalla für Humor im Schauspiel und dem Ernst-Lubitsch-Preis für die beste komödiantische Leisting im deutschen Sprachraum prämiert. Im März 2004 wurde sie in Wien zur Kammerschauspielerin ernannt.

Christiane Hörbiger war zweimal verheiratet, in erster Ehe mit dem Regisseur Wolfgang Glück und in zweiter Ehe mit dem verstorbenen Schweizer Journalisten Rolf R. Bigler, mit dem sie einen Sohn, Sascha, hat. Einen neuen Lebensgefährten fand sie im Wiener Regisseur und Schriftsteller Gerhard Tötschinger. Sie lebt in Wien und Zürich und besitzt die österreichische und schweizerische Staatsbürgerschaft.