Abt Johann Bernhard Linck


*1606 bis †1671

Biographie

Das Lebenswerk des Zwettler Abtes Johann Bernhard Linck, die "Annales Austrio-Claravallenses", gehört zu den großen Werken österreichischer barocker Klostergeschichtsschreibung.

Linck verfasste seine Geschichte des Klosters Zwettl während des Dreißigjährigen Krieges und vollendete sie 1639, sieben Jahre bevor er zum Abt von Zwettl gewählt wurde (1646). Gedruckt wurde das Werk aber erst im frühen 18. Jahrhundert (1723) auf Veranlassung des Abtes Melchior von Zaunegg. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Klosters von 1083 bis zur Gegenwart Lincks, untrennbar verbunden mit den Kuenringern. So folgt er auch in seiner Darstellung bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts dem Zwettler Stifterbuch. Seine Vorarbeiten und Studien, aber auch die Weiterbearbeitung seiner Klostergeschichte bis zur Drucklegung zeigen das große Interesse des Stiftes an den Kuenringern. Vermutlich nach 1645 verfasste Linck für die lateinisch nicht gebildeten Klosterinsassen eine deutsche Fassung der Klostergeschichte.

Als Abt bemühte er sich erfolglos um die Seligsprechung des Hugo Turso von Lichtenfels (13. Jahrhundert). 1648 ließ er das so genannte Zwettler Rotelbuch anlegen, ein Verzeichnis der verstorbenen Zwettler Mönche. Von dieser Rotelmappe sind noch der Deckel und vier Pergamentblätter erhalten. Zwei der sieben erhaltenen Miniaturen beziehen sich auch auf die Gründung Zwettls durch Hadmar von Kuenring und sind kostbare Zeugnisse des Selbstverständnisses des Klosters im 17. Jahrhundert.