Matthäus Merian der Ältere


*22.9.1593 bis †19.6.1650

Biographie

Matthäus Merian, der Schöpfer der berühmten Merian-Stiche, war Kupferstecher, Grafiker und Verleger. Er wurde in Basel geboren und erhielt seine Ausbildung als Kupferstecher von Dietrich Meyer in Zürich sowie auf Reisen nach Straßburg, Nancy, Paris, Augsburg, Stuttgart und in die Niederlande. Bis 1619 arbeitete er in Oppenheim für den Verleger Dietrich de Bry, dessen Tochter er geheiratet hatte. 1620 bis 1624 führte er eine eigene Werkstatt in Basel, übernahm dann die große de Bry'sche Kunsthandlung in Frankfurt am Main und wurde zu einem der bedeutendsten deutschen Verleger seiner Zeit.

Unter mehreren Serienwerken sind die 1642 bis 1688 in 30 Bänden  erschienenen Topografien Europas das wichtigste und gewaltigste Werk dieser Art. Die Texte verfasste der in Ulm lebende Historiker Martin Zeiller, der für Merian nicht nur Autor, sondern auch Ideenspender war. An den 2142 Kupferstichansichten und 42 Karten arbeiteten zahlreiche Gehilfen seines Unternehmens. Als Vorlagen für die Städtebilder wurden allerdings zum Großteil bereits vorhandene Blätter verwendet, nur ein Teil geht auf neu an Ort und Stelle aufgenommene Ansichten zurück. Die "Österreich" betreffenden Stiche sind großteils heute noch erhalten. Merian selbst signierte nur sieben Bilder als Stecher (Ansichten von Görz, Oberthal, Säusenstein, Wimbsbach, Kreuzen, Horn und Drosendorf).

Nach seinem Tod 1650 in Schwalbach bei Wiesbaden führte sein Sohn Kaspar den Verlag und das große Werk weiter. Er schuf die Anhänge von 1656 und die Darstellungen der Herrschaft Windhaag. Seine Tochter Maria Sybilla war eine berühmte und geschätzte Tiermalerin. Von den übrigen großen Werken des Verlags ist vor allem das in 21 Bänden herausgegebene "Theatrum Europaneum" (1635-1738) zu nennen.