Bericht über den Tod Kaiser Ferdinands III.
Ferdinand III. starb am 2. April 1657. Wenige Stunden vor seinem Tod brach in der Wiener Burg ein Feuer aus. Über die damaligen Ereignisse schrieb Matthias Fuhrmann in seiner Stadtgeschichte:
"Als ihr Kays. Majest. Ferdinandus III. von allen Seiten, Gott Lob, nunmehro Friede hatte, fieng der Todt den letzten Streit mit Sie an und ließ solchen in diesem Jahr [1657] um die Helffte deß Mertzens durch einen alten Zufall ankündigen, also daß Sie sich deßwegen gar bethligerig machen müssen. Ob sich nun zwar mit Derselben so weit gebessert, daß Sie in der Chor-Wochen [Karwoche] dem Gotts-Dienst in der Hof-Capelle wieder beywohnen können, so hat es doch damit wenig Bestand gehabt, sondern die Schwachheit auf einmal so gar überhand genommen, daß nunmehr Hof und Aertzte am Leben zweiffelten. ... Und hierauff vermehrte sich die Schwachheit dergestalt, daß Se. Majest. nunmehr den Todts-Kampff anzutretten begunte. Währender solcher letzten Zügen kam in der Kayserin Cammer-Küchen bey Hof ein Feuer aus und zwar des Nachts zwischen 11. und 12. Uhren, 4 Stunden vor gäntzlicher Abscheidung der sterbenden Majestät. Diese Glut setzte die vorhin genugsam bestürtzte Burg vollend in äusserstes Schröcken, und als die Trabanten hierüber Lermen machten, entstund unter dem Frauenzimmer, wegen Rettung der jungen Herrschaft und des Ihrigen, ein hefftiges Schreyen und Klagen, denn sie vermeynten, es wurde alles darauf gehen, zumahlen der Burg-Brunnen nicht über zweymal Wasser gab, so war er ledig. Also muste die Stadt mit Feuer-Kuffen, neben den Schornsteinfegern und andern hierzu bestellten Leuten, das Beste thun, damit die gefährliche Glut gedämpffet wurde. Als aber wegen schleiniger Rettung nur ein eintziges Zimmer völlig ausgebrannt, hat man des andern Tags zween Adler todt gefunden, der dritte aber, so dieselbige Nacht ein Ey geleget, starb ebenfalls dahin. Es empfiengen Ihr Majest. hierauf die letzte Oelung und starben am andern Oster-Tage, den 23. Mertz frühe gegen 4 Uhr, nachdem Sie ihr lobwürdigstes Leben auf 49 Jahr gebracht."
(Quelle: Die Habsburger, hg. v. B. Vacha, 1992, S. 228)