Josef Krickl


*2.3.1870 bis †31.3.1953

Biographie

Der in Eichenbrunn geborene Josef Krickl gilt als der „Walzerkönig des Weinviertels“. Seine musikalische Begabung erkannte bereits sein Vater, der ihn in die Grundbegriffe des Geigenspiels einführte. In Mailberg bildete ihn Kapellmeister Josef Zitter weiter aus; Krickl studierte dort Violine, Klavier und die Zither. 1887 trat er in die „Prager Elevenschule“ ein, eine Musikschule des k.u.k. Militärmusikvereins in Prag. Ab 1890 spielte er bei der Regimentsmusik des Infanterieregiments Nr. 84 unter Kapellmeister Karl Komzak und dessen Nachfolger Josef Laßletzberger in Wien und Mostar. Er trat als Sologeiger und Baßflügelhornist auf.   

Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst gründete er die „Capelle Krickl“, mit der er bis Ende der 30er Jahre Konzerte gab und auf unzähligen Kirtagen, Hochzeiten und Festen auftrat. Sein musikalisches Wissen und Können gab er an die Jugend weiter und unterrichtete Kinder in Stronsdorf und Umgebung. Viele Jahre leitete er den Stronsdorfer Kirchenchor. Seine Liebe galt auch dem Komponieren. Er schuf etwa 300 Musikstücke, darunter sein Erstlingswerk „Der erste Kirchtagswalzer“. Während einer Jagd in Röhrabrunn komponierte er 1890 den „Waidmannsheilwalzer“. Seine Tanzweisen arrangierte er für eine Besetzung, die aus erster Geige, zweiter Geige (Sekundgeige), Viola, Kontrabass, Flöte, erster und zweiter Klarinette, erster und zweiter Trompete, erstem und zweitem Waldhorn und Posaune bestand. Der Kapellmeister war gleichzeitig der erste Geiger, der ganz in der Tradition der Wiener Walzerkomponisten als „Stehgeiger“ auftrat. Eines seiner letzten Werke war die 1952 erfolgte Vertonung des „Stronsdorfer Heimatliedes“, dessen Text aus der Feder des Gutsbesitzers Dominik Kamml-Hardegger stammte. Am 31. März 1953 starb Josef Krickl im Alter von 83 Jahren. Krickl wurde am Friedhof in Stronsdorf beigesetzt.