Mord auf Schloss Raabs
Am 15. Mai 1591 wurde Niklas von Puchheim auf seinem Schloss Raabs von Hans Adam von Hofkirchen, seinem mit ihm verwandten Nachbarn auf Burg Kollmitz, erschossen. Hintergrund der Tat waren Streitigkeiten wegen Besitz- und Jagdrechten. Anfang Mai 1591 ließ der Puchheimer deshalb zwei Untertanen des Hofkirchners in Rabbs gefangen nehmen, worauf deren Grundherr Hans Adam von Hofkirchen gemeinsam mit seinem Schwager Ferdinand von Schönkirchen eine Befreiungsaktion plante. Ein Bote wurde nach Raabs gesandt, um hohe Gäste anzukündigen. Während man sich im Schloss Raabs auf deren Empfang vorbereitete, trafen am 15. Mai um 22 Uhr in der Nacht drei Wagen ein, die auch in den ersten Hof eingelassen wurden. Als Niklas von Puchheim die Gäste begrüßen wollte, trat ihm der Hofkirchner entgegen und forderte die Herausgabe der Gefangenen. Die Auseinandersetzung eskalierte, die Begleiter des Hofkirchners schossen auf den Puchheimer und trafen ihn tödlich. Über die Tat berichtet eine sechs Jahre später im Schloss Raabs angebrachte Tafel. Der folgende Prozess zog sich jahrelang hin und verlief schließlich im Sand.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 186)