Biographie

Otto Matthäus Zykan zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Komponisten Österreichs. Er gilt als einer der originellsten Künstlerpersönlichkeiten, der in rhetorischer Akrobatik mit Wörtern und Silben jonglierte und Sprache und Musik ineinander fließen lassen konnte.
Zykan wurde in Wien geboren, lebte aber seit Ende der 1970er-Jahre in Sachsendorf am Manhartsberg. Seine Laufbahn begann er als Pianist. Bereits mit sechs Jahren konnte er Bach spielen, mit acht Jahren komponierte er ein Wiegenlied, war also ein "Wunderkind". Nach der Matura studierte er an der Musikakademie (heute Hochschule für Musik und darstellende Kunst). Als 23-Jähriger gewann er den Klavierwettbewerb für neue Musik in Darmstadt. Sensationell war seine Fähigkeit, alle Komponisten für Klavier der Zweiten Wiener Schule - Schönberg, Berg, Webern - auswendig spielen zu können.
Schließlich gab er seine aussichtsreiche Karriere als Pianist auf und widmete sich gänzlich dem Komponieren. Schlagartig berühmt und populär wurde er mit seinem 1966 im Wiener Konzerthaus uraufgeführten Werk "Singer-Nähmaschine ist die beste". Seit seinem bekannten Humanic-Werbeslogan "Fraaanz" Anfang der 70er-Jahre galt er als Enfant terrible der österreichischen Musikszene. Seine TV-Satire "Staatsoperette" wurde zu einem der größten Skandale der Zweiten Republik und sorgte für heftige politische Diskussionen.
Otto M. Zykan lebte mit der Musikjournalistin und Ö1-Moderatorin Irene Suchy in Sachsendorf am Manhartsberg, wo er im Alter von 71 Jahren  beim Radfahren starb. Seine Tochter Okki Zykan ist Kostümbildnerin.