Wiener Neustadt - Zisterzienserstift Neukloster, Grabmal der Eleonore von Portugal
(1469)


Niclas Gerhaert van Leyden (*~1430, †1473)

Das in der Nähe des Ungartores von Wiener Neustadt gelegene Dominikanerkloster wurde im Jahre 1444 von Kaiser Friedrich III. (1440-1493) den Zisterziensern übergeben und großzügig ausgebaut (Neukloster). Im Chor der Neuklosterkirche befindet sich an der Chorwand neben der Sakristeitür das Grabmal der Kaiserin Eleonore von Portugal, der Gemahlin Kaiser Friedrichs III. Sie war eine Tochter König Eduards von Portugal und heiratete im Alter von 16 Jahren 1452 Friedrich III. Sie hielt sich vor allem in Wiener Neustadt auf und brachte hier auch einige ihrer sechs Kinder zu Welt, von denen nur Maximilian und Kunigunde das Kindheitsalter überlebten. Sie selbst starb im Alter von 31 Jahren am 3. September 1467 und wurde auf ihren Wunsch in der Nähe ihrer verstorbenen Kinder in der Neuklosterkirche beigesetzt.
Das aus rotem, weiß geädertem Marmor gefertigte Grabmal der Eleonore von Portugal wurde vermutlich von dem 1467 nach Wiener Neustadt gekommenen Bildhauer Niclas Gerhaert van Leyden im Auftrag Kaiser Friedrichs III. ausgeführt. Die Kaiserin Eleonore ist als mittelgroße Relieffigur etwa 20 cm in den Stein vertieft wiedergegeben. Die Darstellung beeindruckt durch die großzügige Feierlichkeit der Komposition und die edle Erscheinung. Als Würdezeichen der Verstorbenen sind ihr Mitrakrone, Szepter und Reichsapfel beigegeben. In den vier Ecken der Grabplatte sind vier Wappen angebracht: der Reichsadler, das Portugiesische Wappen, der österreichische Bindenschild und der steirische Panther.