Dürnstein - ehem. Augustiner Chorherren-Stift, Baugeschichte
(1715 bis 1733)


Jakob Prandtauer (*1660, †1726)
Josef Munggenast (*1680, †1741)
Matthias Steinl (*~1644, †1727)

Das heutige Erscheinungsbild des Stiftes Dürnstein ist das einer einheitlichen barocken Anlage, bestehend aus vier hochbarock fassadierten Trakten, die sich um einen rechteckigen Hof gruppieren. An den Hof anschließend nach Süden befinden sich Stiftskirche und Kreuzgang. Die dominierende Schaufassade richtet sich hingegen nach Südwesten zur Donau. Sie wird dominiert von dem weithin sichtbaren hochbarocken Turm, der zu einem Wahrzeichen der Wachau geworden ist. Eine erste Stiftung einer Kapelle erfolgte im ehemaligen Kuenringerhof bereits im Jahr 1378 durch Elsbeth von Kuenring und Heidenreich von Maissau. 1410 wurde das Augustiner-Chorherrenstift gegründet.
Aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind bereits Erweiterungen und Ausbauten der Stiftsgebäude nachweisbar. Die Barockisierung der gesamten Anlage erfolgte unter der Feder des Propstes Hieronymus Übelbacher (1710-1740) in den Jahren 1715 bis 1733. Der Propst erstellte auch das Gesamtkonzept und entwarf die einheitliche programmatische Ausstattung. Es erfolgte eine Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes durch hochbarocke Fassadierung sowie eine vollständige Umgestaltung der Stiftskirche und eine Neugestaltung des Turmes. Der ausführende Baumeister der Barockisierung war Josef Munggenast, der vermutlich teilweise nach Entwürfen von Matthias Steinl und Jakob Prandtauer vorging, die eventuell auch selbst mitgearbeitet haben. 1788 erfolgte die Aufhebung des Stiftes, das als Pfarre dem Stift Herzogenburg inkorporiert wurde.