Ortsgeschichte
Der kleine Markt Artstetten mit seinem weißen, weithin sichtbaren Schloss liegt hoch über der Donau am Eingang zur Wachau. Mitte des 13. Jahrhunderts wird der Ort urkundlich das erste Mal erwähnt und war Stammsitz der Artstettner. Aus der mittelalterlichen Feste entstand ein Renaissanceschloss, das 1691 bis 1698 zu einem vierflügeligen Bau erweitert wurde, der annähernd der heutigen Form entsprach. In dieser Zeit wird der Ort mit der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Prangersäule erstmals als Markt bezeichnet (1691).
Nach einer wechselvollen Besitzgeschichte wurde das Schloss 1823 von Kaiser Franz I. erworben und 1889 von Erzherzog Franz Ferdinand übernommen. Er wählte es für seine Familie zur künfigen Begräbnisstätte, da seiner Frau und seinen Nachkommen wegen der nicht standesgemäßen Ehe die Beisetzung in der Kapuzinergruft, der traditionellen Begräbnisstätte der Habsburger, verwehrt war. In der 1910 fertig gestellten Gruft unterhalb der Schlosskirche fand das am 28. Juni 1914 in Sarajewo ermordete Thronfolgerpaar seine letzte Ruhestätte. Im Schloss, das noch heute von den Nachfahren Franz Ferdinands und der Herzogin Sophie von Hohenberg bewohnt wird, wurde 1982 ein Franz-Ferdinand-Museum eingerichtet, mit dem Ziel, die Persönlichkeit des Thronfolgers einem breiteren Publikum näher zu bringen.
1967 schlossen sich die Gemeinden Artstetten, Fritzelsdorf, Nussendorf, Harth, Pöbring und Payerstetten zur Gemeinde Artstetten-Pöbring zusammen. Mit Bescheid vom 25. Mai 1976 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Gemeindewappen: Ein von Schwarz auf Rot schrägrechts geteilter Schild belegt mit einem nach rechts blickenden goldenen Adler. Die eingereichten Gemeindefarben Schwarz-Gold-Rot wurden genehmigt.