Schletz


Gemeinde Asparn an der Zaya

Ortsgeschichte

Westlich von Asparn an der Zaya liegt das Dorf Schletz, das seit 1. Jänner 1971 als Katastralgemeinde zur Großgemeinde Asparn gehört. Der Ortsname ist urkundlich erstmals 1284 als Slez dokumentiert (1308 Nassensletz) und dürfte auf den slawischen Gewässernamen žlědica (=Glatteis) bzw. slatiza (=Schilfbach) zurückgehen. Auf Grund der räumlichen Nähe zu der heute verödeten Siedlung Dürrenschletz könnte auch das slawische Wort slivica/sliva (=Pflaumenbaum) eine Interpretationsmöglichkeit sein.

Schletz unterstand bis zur Aufhebung der Grundherrschaft der Herrschaft Asparn. Asparn war auch der Pfarr- und Schulort. 1768 wurde eine dem hl. Laurentius geweihte Kapelle errichtet, ein schlichter Saalbau. Vier Jahre später wurde der von einem Zwiebelhelm bekrönte Fassadenturm vollendet. Unterstützt wurde der Bau durch den Herrschaftsinhaber Wenzel Graf von Breuner-Enckevort. Erst 1874 erhielt die Kapelle die Messlizenz.   

Nach Schweickhardt umfasste das Dorf um 1835 67 Häuser. In diesen lebten 85 Familien (189 männliche, 191 weibliche Personen und 60 schulfähige Kinder). Der Viehstand belief sich auf 18 Pferde, 54 Kühe, 112 Schafe und 90 Schweine.  

Bekannt wurde der Ort durch die etwa 1 km südwestlich von Schletz gelegene Kreisgrabenanlage, die 1985 bis 1997 ergraben wurde. Bei den Grabungen konnten zwei unterschiedliche Grabensysteme dokumentiert werden. Die frühneolithische Siedlung verfügte auch über einen Holzbrunnen. Aus der jüngsten Grabenphase konnten die Skelettteile von über 100 Individuen geborgen werden, die großteils tödliche Verletzungen durch Beile oder Keulen aufwiesen. Unter den Toten fanden sich kaum Frauen oder Jugendliche. Das wirft die Frage nach dem Motiv der Morde auf? Wurden die Frauen vielleicht geraubt?