Rueland Frueauf der Jüngere


*~1470 bis †~1545

Biographie

Die Tätigkeit des deutschen Malers Rueland Frühauf des Jüngeren ist für die Zeit von 1496 bis 1545 in Passau bezeugt. Sein Hauptwerk schuf der Künstler jedoch mit den vier Tafeln des so genannten Leopoldsaltares, die sich heute im Stiftsmuseum Klosterneuburg befinden. Seine stimmungsvollen Landschaften mit ihren tiefen Durchblicken und hochragenden Felsen, die mit starker, fast lebendiger Bewegtheit und leuchtenden Farben gemalt sind, zeigen einen neuartigen "romantischen" Ausdruck, der Frueauf als einen der Begründer der Donauschule ausweist.

Das besondere Verdienst der Donauschule, die keine Schule im eigentlichen Sinn, sondern ein Malstil ist, besteht darin, die reine Landschaftsdarstellung als eigene Bildgattung in die Kunst eingeführt zu haben. Vor allem bei den Künstlern des Donauraumes (Regensburg, Passau, Krems, Wien) war dieser Malstil im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts sehr verbreitet. Kennzeichnend ist ihr besonderer Sinn für die Landschaft, die als romantische, poetische Stimmungslandschaft empfunden wird und in direkte Beziehung zum menschlichen, oft dramatischen Geschehen in biblischen und mythologischen Szenen oder auch Porträtdarstellungen gesetzt wird.