Bischof Johann Heinrich von Kerens


*22.5.1725 bis †25.11.1792

Biographie

Johann Heinrich von Kerens war nach der Gründung der Diözese St. Pölten 1784/85 unter Joseph II. der erste Bischof von St. Pölten und der letzte Bischof des aufgehobenen Bistums Wiener Neustadt. 
Geboren in Maastricht in den Niederlanden, trat Kerens zunächst dem Jesuitenorden bei. Als Lehrer und später als Leiter der Theresianischen Akademie gewann er die Gunst des Kaiserhauses und erfreute sich der besonderen Wertschätzung Josephs II. Seit 1769 Bischof von Roermond (Niederlande), wurde er 1773 nach dem Tode des Wiener Neustädter Bischofs Graf Hallweil Administrator des Wiener Neustädter Bistums und erster Apostolischer Feldvikar der kaiserlichen Armee. Zwei Jahre später, 1775, wurde er zum Bischof von Wiener Neustadt ernannt. In seine Amtszeit fällt die Weihe des barocken Hochaltars der Domkirche. Nach einer kurzfristigen Vergrößerung der Wiener Neustädter Diözese im Jahre 1783 wurde das Bistum Wiener Neustadt im Zuge der josephinischen Diözesanregulierung aufgehoben und Johann Heinrich von Kerens wurde von Papst Pius VI. am 14. Februar 1785 zum ersten Bischof des neu gegründeten Bistums St. Pölten ernannt. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Tod in Wien im Jahr 1792. Während der folgenden zweijährigen Sedisvakanz verwaltete sein Neffe Gottfried Joseph Crüts von Creits als Generalvikar das Bistum, der 1806 selbst Bischof von St. Pölten wurde.
Bischöfliche Residenz in St. Pölten wurden die Gebäude des kurz zuvor aufgehobenen Augustiner-Chorherrenstifts. Kerens brachte aus Wiener Neustadt seine gesamte Bibliothek einschließlich der Bücherschränke mit. Der Raum wurde daher "Kerens-Bibliothek" genannt. Heute dient er als Ausstellungsraum des Diözesanmuseums.