Anton Wildgans


*17.4.1881 bis †3.5.1932

Biographie

Anton Wildgans wurde in Wien geboren, wo er auch seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte. 1908 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und war 1909 bis 1911 als Untersuchungsrichter tätig. Danach arbeitete er als freier Schriftsteller in seiner Wahlheimat Mönichkirchen, wo fast alle seine Werke entstanden sind oder zumindest begonnen oder beendet wurden.

Seit 1915 lebte Wildgans mit seiner Familie in Mödling. Zweimal wurde er zum Direktor des Wiener Burgtheaters bestellt, allerdings nur für kurze Zeit (1921/1922 und 1930/1931). Mit sozialkritischen Dramen wie "Armut" (1914) und "Dies irae" (1918), die naturalistische und expressionistische Stilmerkmale aufweisen, hatte er vor allem beim Wiener Publikum großen Erfolg. Auch seine Lyrik wurde gern gelesen: Sein 1917 erschienenes Bändchen "Dreißig Gedichte" wurde 20.000 Mal gedruckt und verkauft.

Nach einer längeren Schaffenspause entstand das ungewöhnliche Versepos "Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück" (1925), eine Schilderung von Begebenheiten in dem kleinen Ort "Übelbach", verfasst im klassischen Versmaß des Hexameters. Dieses Werk trug ihm außer der Bewunderung weiter Kreise auch die Empörung vermeintlich oder wirklich Betroffener ein: In den "Übelbachern" sahen sich manche Mönichkirchner nicht sehr schmeichelhaft porträtiert.

Wildgans war als entschiedener Verfechter der Eigenständigkeit Österreichs in der Ersten Republik bekannt ("Rede über Österreich", 1930). Der Anton-Wildgans-Preis wurde 1960 gestiftet und kommt jüngeren österreichischen Autoren zugute. Eine Anton-Wildgans-Gesellschaft hat ihren Sitz in Mödling.